Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 21
  2. Der Wiener Sportklub ist fünf Matches sieglos.
  3. Der WSK hat diese letzten fünf Spiele nicht zu Null beenden können.
  4. Stadlau ist drei Auswärtspartien in Folge ungeschlagen.
  5. Der FC Stadlau liegt auf Rang 7 der Auswärtstabelle.
  6. Das Hinspiel in Herbst gewann der FC Stadlau in Dornbach mit 1:0.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 31.03.2017

Ich sitze gerade im Flieger nach Düsseldorf. Einmal G’schichten in 9.200 Metern Höhe schreiben, auch was Neues. Ich fliege ja wirklich gern, weil ich während des Aufenthaltes an Board immer einen besonders erholsamen Schlaf finde. Nur nicht heute. So kann ich die restliche Zeit zumindest sinnvoll nutzen.

 

Die Frühjahrssaison ist nun mittlerweile vier Runden alt. Für den Sportklub eigentlich nur drei, da das Match gegen die Austria Amateure auf April verschoben wurde. Vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, denn nach dem letzten Spiel gegen Mannsdorf tut der Mannschaft eine Pause recht gut. Aber fangen wir von vorne an.

 

Der Auftakt gegen Ebreichsdorf verlief nicht wirklich nach Wunsch. Obwohl die Niederösterreicher den Winter über im oberen Tabellendrittel verbrachten und von der Tabellensituation her als Favorit galten, wollte der Sportklub natürlich einen vollen Erfolg zum Beginn der zweiten Saisonhälfte feiern. Der Start war auch nicht schlecht, denn unsere Burschen erzielten das 1:0 und alles schien auf Schiene zu sein. Dann folgte ein Pfiff der Schiedsrichters, nachdem sich Martin Kraus zulange Zeit lies und entschied auf indirekten Freistoß für Ebreichsdorf im Strafraum der schwarz-weißen. Diese Entscheidung wurde viel diskutiert. Der Pfiff war entsprechend der Regeln und somit korrekt, allerdings wird hier in den meisten Fällen ein Auge zugedrückt. Nicht nur in der Regionalliga, sondern genauso auch in der obersten Spielklasse in Österreich, als auch in der Deutschen Bundesliga sowie in den internationalen Bewerben. Im Grunde ist es eh egal, denn was passiert ist, ist passiert und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.

 

Die Ebreichsdorfer verwerteten den indirekten Freistoß zum 1:1. Das war dann auch der Endstand dieser Partie. Im Nachhinein vielleicht zwei verlorene Punkte, da der WSK durchaus noch Chancen auf den Sieg hatte, diese aber ungenutzt ließ.

 

Die darauffolgende Auswärtspartie in Neusiedl, brachte den Dornbachern wieder, ich sage jetzt mal wieder „nur“ einen Punkt. Wie auch schon des Öfteren gegen Neusiedl, fielen auch in diesem Spiel viele Tore und mit Wechsel der führenden Mannschaften. Zweimal ging der Sportklub in Front, doch die Burgenländer konterten schnell und glichen binnen weniger Minuten aus. In der zweiten Halbzeit schafften dann die Neusiedler das 3:2, aber auch diese Führung hielt nicht lange. Unsere Jungs glichen rasch zum 3:3 aus und besiegelten damit den Endstand. Auch hier ist es schade, nur einen Punkt mitgenommen zu haben, denn auch in diesem Match wäre sicher mehr drin gewesen.

 

Kommen wir zur bislang letzten Partie des Frühjahrs. Der Sportklub trat in Mannsdorf an. Man hatte klar die Ambition nun endlich den ersten vollen Erfolg zu holen, doch Mannsdorf war weder für den WSK noch für mich und die anderen Anhänger die Reise wert. Die erste Hälfte war noch in Ordnung, obwohl man fahrlässig den Ausgleich durch einen Elfmeter vergab. Marcel Kracher traf zwar im ersten Versuch, aber der Schiedsrichter ließ den Strafstoß wiederholen. Auch diese Entscheidung war korrekt. Unsere Jungs wollten anscheinend eine Art Ablenkungsmanöver für den Tormann der Mannsdorfer starten und unser Kapitän schien Mirca Berkovic die Anweisung zu geben, Richtung Strafraum zu laufen. Leider übersah Mirca in diesem Moment, dass er sich noch im Halbkreis vor dem Strafraum befand, als der Ball wieder im Spiel war. Dies ist nicht erlaubt. Laut den Regeln muss in so einem Fall der Elfmeter wiederholt werden. Im zweiten Versuch versagten dann die Nerven und der Ausgleich blieb der Mannschaft verwehrt. Von da an, konnte man merken, dass die Jungs stark verunsichert waren. Pässe kamen nicht mehr an, man war meisten immer einen Schritt zu spät beim Gegner bzw. beim Ball. Die Mannsdorfer nutzten das aus und erhöhten noch vor der Pause auf 2:0.

 

Die zweite Hälfte wurde bei teilweise starken Regen weitergespielt. Mannsdorf war weiterhin die bessere Mannschaft und schien das Ergebnis sicher über die Zeit zu bringen. Ich verzweifelte langsam bei der Darbietung der Mannschaft, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass man das Ruder noch herumreißen wollte. Zwar gelang kurz vor Ende noch der Anschlusstreffer, aber da war es eigentlich schon zu spät. Und wenn doch noch eine Chance vorhanden gewesen wäre, ein Unentschieden zu holen, welches an diesem Abend ehrlicherweise nicht verdient gewesen wäre, wurden alle Hoffnungen darauf durch den vierten Ausschluss von Philip Dimov in dieser Saison zerstört.

 

Klar, man kann auch mal gegen Mannsdorf verlieren, aber ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum der Sportklub sich so patschert anstellt. Warum den Elfmeter nicht einfach ganz klassisch treten lassen. Ohne Ablenkungsmanöver oder ähnlichem? Warum in der Schlussphase wo man auf einmal doch noch unerwartet die Chance auf einen Punkt hat, ein Foul spielen, wo man klarerweise seine zweite gelbe Karte sieht? Mich stört jetzt nicht nur die Niederlage an sich, sondern die Art und Weise wie sie zustande gekommen ist.

 

Wie auch immer…ich hoffe sehr, dass die Mannschaft die zweiwöchige Pause genutzt hat, sich zu überlegen, wie wir heute gegen Stadlau den ersten Saisonsieg fixieren, denn mittlerweile ist punkten fast schon Pflicht. Die verschiedenen Abstiegsszenarien sind extrem kompliziert und würden auch in diesem Artikel den verfügbaren Platz sprengen (Mehr dazu kann man gerne auf meinem Blog lesen).

Wenn man sich auf nichts und niemand anderen verlassen will um die Klasse zu halten, muss Platz 11 das Ziel sein. Derzeit stehen wir auf Rang 12 (die Ergebnisse der vierten Runde noch nicht berücksichtigt). Das heißt wir müssen uns um einen Rang verbessern und das geht nur wenn wir punkten.

 

In diesem Sinne hoffe ich auf einen beneidenswerten Support für unsere Burschen. Pushen wir sie zum Sieg.

 

Ein zuversichtliches schwarz-weißes Rock’n’Roll Baby!

 

Euer

 

Zed Eisler