Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 28
  2. Der Wiener Sportklub gewann das Hinspiel bei Ostbahn XI mit 6:1.
  3. Der WSK konnte in der Vorsaison das Heimspiel mit 3:1 für sich entscheiden.
  4. Ostbahn XI ist sein 4 Auswärtspartien sieglos.
  5. 8 Matches ist Ostbahn XI bereits ohne Sieg.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 20.05.2011

Das Spiel gegen Ritzing war ja durchaus eine Partie, die man als wichtig einstufen kann. Vor allem deswegen, weil man mit einem Sieg, den Abstand zu den unteren Plätzen zumindest gleich halten, im Idealfall aber vergrößern konnte. Besonders bitter war es dann natürlich, dass ich an diesem Tag nicht Live vor Ort sein konnte. Ich verpasste das erste Heimspiel seit über zwei Jahren. Das hatte aber einen guten Grund. Einer meiner WSK-Spezis feierte Geburtstag. Natürlich wäre es auch ihm und den anderen Freunden, die ebenfalls Schwarz-Weiße sind, lieber gewesen, dem Spiel beizuwohnen, aber es war einfach kein anderer Tag für die Feier zu finden. Somit wurde für diesen Freitag Abend nicht das Schwarz-Weiße-Dress übergezogen. Es wurde zum Grillabend im Garten geladen. Aber wir Männer sind ja nicht auf den Kopf gefallen. Obwohl wir nicht am Sportclubplatz waren, wollten wir natürlich laufend auf dem neuesten Stand bleiben. Wozu gibt es den Live-Ticker. Ich ging nochmal sicher und fragte nach, ob das W-LAN auch bis in den Garten reicht, damit wir ja die Infos einholen konnten. Dies wurde bestätigt und der Tag war gerettet. Zur Sicherheit checkte meine herzallerliebste Maid noch einen persönlichen SMS-Ticker, einer vertrauenswürdigen Person vor Ort, um ganz sicher zu gehen. Dies sollte sich an diesem Abend noch als die Rettung erweisen.

 

So ging es um 18:00  Uhr nicht zur Alszeile sonder in den 18.Bezirk in einen schönen Garten zum Feiern und Essen. Gleich nach dem Eintreffen folgten wir Männer unserem Urinstinkt und machten uns daran, das Feuer zu entzünden, was natürlich innerhalb weniger Minuten bewerkstelligt war. Mit ein paar „Superzündis“ und einem Plastikschauferl, mit dem immer einer von uns wie von Sinnen Luft zu wachelte, war das ein Kinderspiel. Nach erledigter Aufgabe, wurde das erste Ottakringer geploppt, angestoßen und gefeiert. Als schließlich nun gegen 19:15 auch die letzten Gäste eintrafen, machten wir uns daran den Grill zu bestücken und die Würste und Ribs zu braten. Der Plan war, pünktlich per Anpfiff mit dem Essen zu starten. Damit alles auch perfekt abläuft, wollte ich schon den Live-Ticker via WLAN einrichten. Als hätte ich es schon geahnt, brach das Netz zusammen. Kein Internetzugriff war vorhanden. Die Jungs waren allesamt in Aufruhr und offensichtlich verzweifelt. Doch ich konnte schnell wieder Ruhe in diese verzwickte Situation bringen, da ich die Nachricht des persönlichen SMS-Tickers nun heldenhaft verkündete. Unehrenhaft kassierte ich den Ruhm für eine Tat ein, die ich nicht vollbracht hatte. Liebste, bitte verzeih mir! Schließlich war auch das Essen dann bald so weit und wir platzierten uns um den Tisch, das Handy meiner Freundin immer griffbereit. Noch bevor das erste Würstchen auf dem Teller lang, erreichte uns die erste Nachricht. Sämtliche Gespräche wurden eingestellt und jeder, der zu einem Schluck Bier ansetzte, ließ es bleiben und starrte gespannt auf meine Heldin.. Als sie den Inhalt der SMS vorlas, brach allgemeiner Jubel um den Tisch herum aus. Das war ein Beginn, wir man sich ihn nur wünschen konnte. Dritte Minute und wir führen 1:0. Das war Grund genug, um das nächste Bier zu öffnen. Mit dieser guten Nachricht, konnten wir beruhigt auch mit dem Essen starten. Als dann auch die Spareribs fertig waren, trudelte die nächste Nachricht ein. 2:0 für den WSK kurz vor der Pause. Nach dem Jubel waren wir uns alle sicher, dass der Sportklub heute einen sicheren Sieg einfahren wird. Wir hatten ja keine Ahnung, wir sehr wir an diesem Abend noch zittern würden. Paar Minuten später wurde der 2:0 Halbzeitstand bekannt gegeben. Während der Pause wurde auch das letzte Stück Fleisch, das letzte Blatt Salat und auch die letzte Scheibe Brot verzehrt. Es gab niemanden in der Runde, bei dem die Hose nicht spannte. Aufgrund der deliziösen Mahlzeit und er sicheren Führung waren alle rund um glücklich und zufrieden.

 

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten gaben wir schon Tipps ab, wie hoch der Sieg den wohl ausfallen würde. Doch die Euphorie wurde jäh gestoppt, als die nächste SMS uns erreichte. Zuerst glaubten alle noch an das 3:0, aber Ritzing erzielte den Anschlusstreffer. Plötzlich war die gute Stimmung etwas angespannt. Trotzdem waren wir uns sicher, dass der WSK gewinnen würde. Einige Minuten später, wurde auch diese Hoffnung zunichte gemacht. Die Nachricht über den Ausgleich brachte uns alle ins grübeln. Irgendetwas dürfte am Sportclubplatz nicht rund laufen. Nun war es eine richtige Qual nicht alles Live mitzuerleben. Wir konnten ja nur erahnen, was sich nur wenige Kilometer weiter in Dornbach abspielte. Als dann die 90 Minuten vorüber waren und freundeten wir uns mit dem Remis an. Als dann die finale SMS eintraf rechnete wir damit, dass dieses Unentschieden bestätigt wird. Aber am Gesicht meiner Freundin konnte ich erkenne, dass sich noch etwas getan hatte. In den ersten Sekunden konnte ich ihren Ausdruck nicht lesen. Doch als schließlich ein leichtes Lächeln hervorkam wusste ich, dass wir die Partie doch noch gewonnen haben. Die Freude um den Tisch war grenzenlos. Unser Geburtstagskind war sichtlich erleichtert. Natürlich wussten wir nichts von den Szenen die sich in den letzten Minuten abspielten. Die lange Nachspielzeit, der strittige Elfer, der sogar wiederholt werden musste, da ein Ritzing Anhänger auf den Platz gelaufen war. Nichts von alldem drang bis zu uns durch. Wir wussten nur, dass wir die Schwarz-Weißen gesiegt hatten. Das war wichtig. Die Euphorie war hatte uns wieder gepackt und wir feierten ein rauschendes Fest bis in die frühen Morgenstunden......

 

Nach diesem doch etwas glücklichen Sieg musste der WSK in Hirm gegen die Amateure aus Mattersburg antreten. Wie auch schon letztes Jahr war es keine erfolgreiche Auswärtsfahrt. Ich möchte auch gar nicht viel zu diesem Spiel schreiben. Erstens, weil der Beitrag dann zu lang wird und zweitens, weil mir das Spiel ganz und gar nicht gefallen hat. Aus WSK Sicht mussten wir froh sein, dass wir nicht wesentlich höher verloren haben. Michi Harrauer sei Dank. Man merkte das Fehlen von Ingo Szabo. Zu Ideenlos wurde agiert und das ist gegen die Mattersburg Amateure zu wenig.

 

Hoffen wir heute, gegen die Ostbahn auf ein volles Erfolgserlebnis. Zur Erinnerung: Das Hinspiel in Simmering wurde mit 6:1 gewonnen. Damals wurde fröhlich aufgespielt. Treiben wir die Burschen mit einem denkwürdigen Support an. Schicken wir die Ostbahn mit einer ähnlich hohen Ergebnis wieder heim. Lasst die Kugel rollen....Rock'n'Roll Baby!

 

Euer

 

Zed Eisler