Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 18
  2. Der Wiener Sportklub verlor das Hinspiel gegen den FAC auswärts mit 2:3.
  3. Der WSK hat die letzten vier Heimspiele nicht zu Null beenden können.
  4. Mit dem Sieg in der letzten Runde gegen Zwettl konnte sich der Sportklub auf Rang 10 der Tabelle verbessern.
  5. Der Sportklub hat in allen bisherigen Heimspielen zumindest einen Treffer erzielt.
  6. Der FAC verlor die letzten drei Spiele.

 Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 19.03.2010

Vorletzten Freitag war es endlich soweit. So lange hatten wir auf den ersten Spieltag gewartet und umso schneller ging er wieder vorüber, obwohl es ein recht langer und ereignisreicher Tag war. Der Wecker läutete ungewöhnlich früh, um null sechshundert. Normalerweise zu dieser Zeit noch mehr als weit entfernt um nur annähernd der Phase „Ich bin ansprechbar“ gerecht zu werden, war es an diesem Morgen anders. Schon beim ersten Ton den der Wecker von sich gab, sprang ich aus dem Bett und spürte dieses schöne, elektrisierende Bauchkribbeln. Noch elf und eine halbe Stunde bis zum Spielbeginn. Das ist eine lange Zeit. Und genau in dieser musste ich kompetente Entscheidungen in der Arbeit treffen. Wie in aller Welt soll so etwas möglich sein, wenn man schon am sprichwörtlichen Zahnfleisch daher kommt. Ich kenne mich ja und weiß, dass ich den Vor- und Nachmittag nicht damit verbringen werde mich voll auf die Arbeit zu konzentrieren, sondern es wird logischerweise so ablaufen, dass ich mich mit dem Ereignis das am Abend stattfindet beschäftigen werde. Welche Taktik hat sich Hansi Kleer überlegt? Mit welchen Spielern wird er von Beginn an probieren die Defensivreihen der Wienerberger zu durchbrechen? Das waren die Dinge die mir durch den Kopf gingen. Zum Glück vergingen die Stunden recht zügig, was meine Vorfreude nur noch größer machte. Um uns so richtig einzustimmen beschlossen meine zwei WSK-Spezis und ich, den Treffpunkt schon auf halb sechs anzusetzen. Das tolle daran war, dass wir nicht die einzigen waren, die den Gedanken hatten, diesen Spieltag voll auszukosten. Es waren schon einige Leute im Flag und jeder von ihnen hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Somit verbrachten wir die Zeit bis zur Partie damit, Infos auszutauschen und die Eindrücke aus der Vorbereitungszeit zu diskutieren. Schlussendlich war es dann so weit. Wir platzierten uns an unserem üblichen Platz auf der Friedhoftribüne genau hinter dem Tor. Die Mannschaften liefen auf und als der Anpfiff ertönte erlebte ich einen kurzen Moment absolut reiner Ekstase. Das ist jetzt der Punkt, an dem sich mancher denken mag, „Der Junge übertreibt doch!“ und diesen Satz mit einen schmunzeln abtut. Ich wage aber zu behaupten, dass ich nicht der einzige bin, dem es so erging.

 

Kommen wir zum Spiel zurück. Ich hatte mir ehrlich gesagt nicht so ein flottes Spiel erwartet. Vor allem in der zweiten Halbzeit hat der Sportklub eine starke Leistung gezeigt. Einige meinen sicher, dass der WSK das Spiel aufgrund der deutlichen Überzahl an herausgespielten Chancen das Match hätte gewinnen müssen/sollen. Aber sehen wir mal davon ab, dass wir nicht die vollen Punkte einfahren konnten. Die Darbietung die der Sportklub geboten hat, war meiner Meinung nach durchwegs beeindruckend und vielversprechend. Eine an vielen Positionen neu besetzte Mannschaft braucht ja einige Zeit um sich zu formen. Natürlich ist dazu die Vorbereitungszeit mit den Testspielen da, aber ich denke, es ist ein immenser Unterschied, wenn man schließlich als Team in das erste Meisterschaftsspiel geht. Ich fände es nicht fair von zwei verlorenen Punkten zu sprechen. Nennen wir das Kind beim Namen. In dieser Saison geht es für den Sportklub nicht mehr um die Meisterschaft. Das ist uns allen bewusst. Genauso wenig werden unsere Dornbacher gegen den Abstieg spielen. Dafür ist das Schwarz-Weiße Ensemble zu stark.  Es wird in dieser Saison noch darum gehen, eine junge Mannschaft zu formen, die sich stetig verbessert und vielleicht in gar nicht allzu langer Zeit um die Meisterschaft mitspielen kann. Hansi Kleer und sein Team sind da auf einem guten Weg.

 

Summa Summarum war es ein toller erster Spieltag. Wir haben einen starken WSK gesehen, die Stimmung auf der FHT sensationell und die Hälfte aller Fans, meine zwei Kumpanen und mich eingeschlossen, fuhren mit einer stark geschwächten Stimme nach Hause.

 

Im Grunde wäre das eine hervorragende Einstimmung für die Auswärtspartie in Zwettl gewesen. Allerdings hat die liebe Frau Holle noch etwas Schnee nachgelegt und somit den Platz in Zwettl unspielbar gemacht. Einen kleinen Vorteil könnte uns diese Absage aber dennoch bringen. Wer sich ein bisschen im Waldviertel auskennt, weiß, dass es im Raum Zwettl immer um einige Grad kälter ist, als an den meisten anderen Orten in Ostösterreich. Ursprünglich waren ja -15°C für letzten Freitag prognostiziert worden. Na Mahlzeit! Da hätten wir uns alle warm anziehen müssen, nicht nur die Zwettler Mannschaft. Diesbezüglich kann es nur besser werden.

 

Wie auch immer…hoffen wir auf den ersten vollen Erflog im Frühjahr bei der heutigen Partie gegen den FAC. Ich erwarte mir, dass sämtliche Stimmbänder gut geölt sind, um eine, wie gewohnt, spektakuläre Unterstützung für den WSK zu garantieren! Let’s Rock’n’Roll Baby!!!

 

Schwarz-Weiße Grüße

 

Euer

 

Zed Eisler



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