Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 30; Saisonfinale
  2. Der Wiener Sportklub feierte zuletzt 2 Heimsiege in Folge.
  3. Der WSK kassierte in den letzten 5 Heimspielen mindestens einen Gegentreffer.
  4. Rapid II hat die beiden letzten Auswärtspartien gewonnen.
  5. In der Hinrunde gewann Rapid II das Spiel mit 4:2.
  6. In der Vorsaison konnte der Sportklub sein Heimspiel mit 3:2 gewinnen.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 01.06.2011

Da schreibe ich im letzten Beitrag, dass es doch toll wäre, wenn wir Ostbahn mit einem ähnlichen Ergebnis bezwingen können wie im Herbst und dann schicken die Jungs die Simmeringer mit einer 7:1 Packung wieder nach Hause. Das hätte ich mir wirklich nicht erwartet. Aus diesem Grund muss ich der Mannschaft mein großes Kompliment aussprechen. Vor allem auch deswegen, weil es nach den ersten knapp zwanzig Minuten ganz und gar nicht danach ausgesehen hatte. Denn in der Anfangsphase war Ostbahn mehr als ebenbürtig. Dann gingen unsere Dornbacher recht überraschend in Führung. Was dann folgte, war das beste Beispiel dafür, dass ein Tor so richtig beflügeln kann. Von da an spielte der WSK wirklich schöne Aktionen heraus und zerlegte die Ostbahn in deren Einzelteile. Ein toller Fußballabend, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Aufgrund der vorverlegten letzten Runde, musste ich diese Zeilen schon vor dem Spiel gegen den FAC verfassen. Also stehen noch zwei Spiele aus und lassen wir die letzten beiden Partien mal aus. Blicken wir zurück auf eine interessante Saison, die mich sowohl zum verzweifeln als auch zum schwärmen brachte.

 

Die Hernalser starteten mit einem neuen Trainer in die Saison 2010/11. Fritz Drazan übernahm die Mannschaft und steckte sich auch durchaus hohe Ziele für die Spielzeit. Das erste Pflichtspiel im Cup gegen Ostbahn wurde souverän mit 4:2 gewonnen. In der nächsten Runde warteten die Austria Amateure. Die Mannschaft kämpfte beherzt, aber musste sich mit einer unglücklichen 0:1 Niederlage aus dem Bewerb verabschieden. Anscheinend nagte dieses Ausscheiden an der Mannschaft, den der Start in die Regionalliga war alles andere als bravourös. Nach fünf Runden waren lediglich drei Punkte auf unserem Konto. Kritik am Trainer wurde laut. Das nächste Spiel, welches daheim gegen Sollenau bestritten wurde, war dann aus mehreren Gründen ein besonderes. Erinnern wir uns zuerst an die positiven Dinge. Der Sportklub erkämpfte sich ein  3:3. Nach einer schnellen Führung des WSK, kam Sollenau auf und lag bis zur 83. Minute verdient mit 3:1 in Front, doch unsere Burschen zeigten Moral und erzielten sogar noch den Ausgleich.

 

Nicht alle waren mit diesem Unentschieden zufrieden, denn nach dem Schlusspfiff konnte man einige Rufe seitens der Sportklub Fans hören, die keineswegs einem solchen Anhänger dieser Mannschaft entsprechen. Das war wirklich das erste Mal, dass die eigene Mannschaft beschimpft wurde. Daran erinnere ich mich nicht gerne zurück, denn es war wirklich kein schöner Moment. Das war die negative Erinnerung zu diesem Spiel. Ich möchte nicht zu lange darauf herumreiten, deswegen schauen wir gleich weiter, was anschließend passierte. Der Vertrag mit Fritz Drazan wurde gelöst. Nach sechs Runden magere vier Punkte und der sehr beunruhigende 14. Platz in der Tabelle. Das war zu wenig. Das große Fragezeichen war nun, wer den Sportklub ab der nächsten Partie betreuen soll. Als Interimslösung übernahmen Norton Radaj, Ali Korucu und Thomas Herzig die Verantwortung. Die Arbeit lief anscheinend sehr gut, denn der Sportklub legte einen tollen Lauf hin. Der WSK blieb in den nächsten acht folgenden Spielen ungeschlagen. Darunter waren einige tolle Matches wie z.B. die Auswärtspartie gegen Parndorf, die wir mit 3:1 gewonnen haben. Auch das 3:3 in Ritzing oder das 6:1 gegen Ostbahn sollte man sich wieder in Erinnerung rufen. Zum Abschluss der Herbstsaison setzte es leider eine 1:3 Heimniederlage gegen den FAC. In diesem Spiel merkte man, dass die Mannschaft schon müde war. Trotz dieser Niederlage kämpfte sich der Sportklub bis auf den vierten Platz vor, mit sechs Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze. Aufgrund dieser tollen Platzierung wurde auch der Antrag auf die Lizenz für der „Erste Liga“ gestellt. Ein Zeichen dafür, dass man im Frühjahr mit Vollgas angreifen möchte.

 

In der Winterpause fand eine recht hitzige Mitgliederversammlung statt. Hitzig darum, weil das Thema Rückführung in den WSC über einige Stunden diskutiert wurde. Die Meinungen gehen bei dieser Sache natürlich auseinander. Nach einem langen Abend wurde der Beschluss gefasst, dem WSC ein Angebot zu übermitteln, welches, wenn ich mich richtig erinnere, kurz vor dem Start der Frühjahrssaison, sagen wir mal angenommen wurde. Es hieß, dass zwar noch einige Details geklärt werden müssen, aber es sei das Ziel beider Parteien, dass der Sportklub wenn möglich sogar schon in der Saison 2011/12 wieder als Sportclub auslaufen soll. Diese Nachricht erfreute natürlich die zahlreichen Anhänger. Ob dem nun auch so ist, weiß man noch nicht genau. Es gab noch kein Offizielles Statement dazu. Lassen wir uns überraschen.

 

Gehen wir zum Beginn der Herbstsaison. Diesen hätten sich alle sicher besser erwartet, denn es setzte gleich eine Niederlage gegen Schwechat und daheim gegen Neusiedl kamen wir über ein 0:0 nicht hinaus. Anschließend bescherte uns der nach einer Verletzung ins Team zurückgekehrte Kapitano Ingo Szabo mit einem Triplepack zwar den Auswärtssieg in Sollenau. Da war kurz der Moment da, in dem ich mir dachte: Jetzt kratzen sie wieder die Kurve. Leider war dem nicht so, denn es folgten ein schmeichelndes Unentschieden gegen Horn und eine klare Niederlage gegen die Amateure der Austria. Zittersiege gegen die Columbia und Ritzing besserten zwar das Punktekonto auf, aber der WSK konnte nie entscheidend in den Kampf um einen Platz unter den Top 3 eingreifen. Negativer Höhepunkt war sicher das 0:5 daheim gegen Parndorf. Nach dieser Niederlage zeigte sich wieder für kurze Zeit, das Abstiegsgespenst, da alle Teams recht eng beieinander lagen bzw. liegen. Momentan liegen zwischen dem 4. und dem 14. Tabellenrang gerade mal neun Punkte. Unglaublich eigentlich. Jedenfalls wurde mit dem Kantersieg gegen Ostbahn, den ich ja Anfangs schon erwähnt habe, alles klar gemacht. Wir steigen nicht ab, aber auch nicht auf. Wer gegen die Vienna in der Relegation spielen darf, wird sich vielleicht erst am letzten Spieltag entscheiden. Entweder Horn oder Parndorf werden um den Aufstieg spielen. Verabschieden müssen wir uns leider von Baumgarten, Ostbahn und Waidhofen. Letztere treten den freiwilligen Gang in die Landesliga an. Dazu gesellen könnten sich noch die Admira Amateure oder auch Schwechat. All das werden wir heute Abend wissen.

 

Was kann man zusammenfassend sagen? Hoffen wir, dass wir nächste Saison einen besseren Start hinlegen und wir vielleicht mal wirklich ernsthaft ganz oben mitspielen können. Oft konnte man kein Konzept in im Team erkennen. Manchmal wirkte der Sportklub auch ideenlos. Andere Spiele wiederum spielte man beflügelt auf und lernte dem Gegner das Fürchten. Wenn hier ein bisschen mehr Kontinuität reinkommen würde, schaut es für die kommende Saison recht gut aus. Das Potenzial hat die Mannschaft, keine Frage. Spannend wird sicher auch, wer den Sportklub, oder vielleicht doch den Sportclub, die nächste Saison trainieren wird. Davon hängt sicher auch einiges ab. Auch in bei der Trainerposition wäre mehr Kontinuität wünschenswert.

 

Lassen wir alles auf uns zukommen und konzentrieren wir uns auf das heutige letzte Spiel gegen die Rapid Amateure. Geben wir ein letztes Mal noch mal alles. Singen und supporten was das Zeug hält. Nicht vergessen, morgen ist Feiertag, da können sich die Stimmen wieder erholen. Also….geben wir alles und tragen unsere Schwarz-Weißen zum Sieg. Ein finales Rock’n’Roll!!!

 

Bis zum Beginn der nächsten Saison Anfang August!

 

Cheers in Black & White

 

Euer

 

Zed Eisler