Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 21
  2. Der Wiener Sportklub verlor die drei letzten Matches.
  3. Der WSK hat in acht von seinen neun Heimspielen getroffen.
  4. Das letzte Heimspiel gegen die Austria Amateure, das Saisonfinale gegen den Abstieg, endete nach harten Kampf 3:3.
  5. Die Austria Amateure sind fünf Auswärtsspiele in Folge sieglos.
  6. Die Austria Amateure haben in acht von neun Auswärtsspielen getroffen.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 03.04.2015

„Derby of Love“...… endlich ist es da. Am Freitag, also dem Spieltag, war ich vom wachwerden an so richtig nervös und aufgeregt. Für mich ein sehr besonderes Derby gegen die Vienna, weil ich das Hinspiel auf der Hohen Warte leider verpasste. Umso wichtiger war mir eben dieses Spiel. Nach langem begleitete mich auch mal wieder meine liebe Frau zu einem Match. Da freute ich mich natürlich, denn wir haben uns ja auch auf der Friedhofstribüne kennengelernt. Gerade heute wieder gemeinsam unsere Burschen anzufeuern war sehr schön. Ich muss betonen, dass ich meine Frau wirklich bewundere, denn mit mir war am Tag des Derbys sicher nicht leicht umzugehen. Im Nachhinein kommt es mir auch etwas übertrieben vor, darauf zu bestehen um vier Uhr am Nachmittag auf der Alszeile zu sein. Doch als liebende Ehefrau tat sie es mit einem leichten Schmunzeln ab und fügte sich meinen Wünschen. Das ist wahre Liebe!

 

Nun gut, um vier Uhr in Dornbach angekommen, platzierten wir uns an unserem üblichen Platz auf der FHT und welch Wunder, wir waren die ersten. Warum auch immer bildete ich mir ein, dass all die 7842 Zuschauer, die diese Spiel besuchen werden, genauso wahnsinnig sind wie ich und auch so früh kommen werden, um sich ihre Lieblingsplätze zu sichern. Dem war definitiv nicht so. Dennoch zufrieden und überzeugt die richtige Entscheidung mit der verfrühten Anreise getroffen zu haben beobachteten wir die restlichen Aufbauarbeiten und auch das Spiel unserer Jugendmannschaft. Etwas enttäuscht war ich aber über den noch immer schwarz-weiß lackierten Sessel auf der blauen Tribüne. Nicht so schlimm, Hauptsache der Platz wird voll. Und das wurde er auch. Langsam aber doch füllten sich die Ränge und wir merkten bald, dass es auch auf der Friedhofstribüne sehr kuschelig werden wird. Auch wenn das Wetter recht kühle Temperaturen bescherte, brauchte man keine Sorgen haben, dass einem kalt wurde. Schließlich war es zu Spielbeginn absolut voll. Einfach eine irrsinnig tolle Kulisse, die ich so richtig in mich einsaugte.

 

So sehr ich mich auf das „Derby of Love“ auch freute, war es trotzdem auch ein „Derby of Sorrow“. Unser lieber Erwin verließ uns einige Tage vor dem Spiel sehr plötzlich. Auch wenn ich Erwin nicht sehr gut kannte, hatte ich ihn richtig gern. Auf vielen Auswärtsfahrten und auch nach den Spielen in Dornbach unterhielten wir uns über die Matches, Spieler und das Schwarz-Weiße Universum. Ich lernte Erwin als einen sehr herzlichen und lieben Menschen kennen und ich hoffe sehr, dass wo auch immer du jetzt bist, es dir gut geht. Farewell lieber Erwin.

 

Die Vienna Fans zeigten mit einem schönen Transparent ihre Anteilnahme und ein „We love you Erwin, we do!“ erhallte von der FHT über den Sportclubplatz.

 

Das Spiel begann und das richtig mies. Fünfte Minute und Elfer für die Vienna. Wir starteten mit einem Rückstand. Wir alle wissen, die Hernalser verloren gegen die Döblinger mit 3:5. Natürlich ist das schade und ärgerlich, aber es war eine tolle Werbung für den Regionalfußball und auch für den Sportklub, trotz der Niederlage. Unsere Burschen spielten nach vorne recht gut und gaben sich einfach nicht auf. Ich bin schon gespannt, wie viele Menschen das Derby live im Fernsehen verfolgt haben. Das versuche ich noch herauszufinden. Vielleicht hilft uns das ja beim Stadionprojekt und auch bei der Sponsorensuche.

 

Alles in allem, bis auf das Ergebnis, war es ein legendärer Fußballabend. Ein gutes Spiel, eine geile Stimmung eine wahrhaftig tolle Zuschauermenge. Was will man mehr? Ich hoffe wirklich sehr, dass die Vienna und der Sportklub auch nächste Saison in der gleichen Liga spielen werden, damit wir auch in der folgenden Spielzeit dieses Spektakel erleben können.

 

Mit dieser Niederlage rutschen wir in der Tabelle aber weiter ab und befinden uns nun wirklich unter Zugzwang. Heute wird es gegen die Austria Amateure sicher nicht leichter als gegen die Vienna.

 

Ich bin noch immer von der Qualität der Mannschaft überzeugt und habe volles Vertrauen darauf, dass sich das Team bald findet und sicherer wird. Dann werden die Erfolge von alleine kommen.

 

Wichtig ist dafür natürlich unser Support für unsere Jungs. Unterstützen wir sie wieder mit allem was uns zur Verfügung steht.

 

Ein aufmunterndes schwarz-weißes „Rock’n’Roll Baby“.

 

Euer

 

Zed „Moxie“ Eisler