Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 21
  2. Der Wiener Sportklub ist seit 3 Heimspielen ohne Sieg.
  3. Der WSK konnte die letzten 4 Heimspiele nicht zu Null beenden.
  4. Die Columbia verlor die letzten drei Auswärtspartien.
  5. Die Columbia kassierte in den erwähnten letzten drei Auswärtsmatches mindestens 2 Gegentore.
  6. Das Hinspiel konnte der WSK auswärts mit 2:1 für sich entscheiden.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 08.04.2011

Und wieder sind zwei Wochen vorüber. Die Partie gegen den SV Horn war genau das erwartetet schwierige Spiel. Das 1:1 Unentschieden nach neunzig Minuten hat uns doch recht geschmeichelt. Ehrlich gesagt, hatte ich aber nicht damit gerechnet, dass Horn so stark war. Die Woche davor hatten sie ja auswärts gegen die Columbia mit 0:2 verloren. Meine Hoffnung war, da die Niederösterreicher dadurch etwas verunsichert nach Dornbach reisen und wir sie vielleicht überraschen können, denn so realistisch muss man sein, dass man Horn als die stärkere Mannschaft einschätzen muss. Schon allein das Umfeld ist es ein anderes als beim WSK. Es wird wesentlich öfter trainiert und auch der finanzielle Rahmen ist mit dem unsrigen nicht zu vergleichen. Lange Rede, kurzer Sinn: Horn war in Summe die bessere Mannschaft und hätte sich den Sieg sicher auch verdient, aber unsere Burschen kämpften beherzt und hatten auch einige Zeit mehr Spielanteile. Der Einsatz stimmte jedenfalls und das ist bzw. war mir sehr wichtig. Durch diesen Aspekt, war es ein mehr als verdienter Punkt. Hervor zu heben war wieder einmal die tolle Zuschauerkulisse. Sensationelle 1850 Besucher kamen an die Alszeile um dieses Spiel zu sehen. Als ich mich von meinem Platz auf der FHT nach links und rechts drehte konnte ich kaum einen freien Platz ausmachen. So taugt mir das! Hoffentlich werden es laufend mehr.

 

Nach diesem Unentschieden gegen die Kollegen aus Horn, mussten wir am darauffolgenden Freitag zum derzeitigen Tabellenführer, die Austria Amateure. Ich kann mich noch gut an die letzten Spiele gegen diese Mannschaft erinnern. Letzten Sommer kam es in der Qualifikation zum Cup auf ein Aufeinandertreffen. Damals verloren wir mit unglücklich mit 0:1. So ungefähr knappe zwei Monate später begrüßten wir wieder die „Jungveilchen“ in Dornbach, damals in einer schwierigen sportlichen Situation, und verloren klar mit 2:4! Kurz um, die Amateure der Austria sind sicher kein Lieblingsgegner von uns. Noch dazu muss man sagen, dass sie nicht umsonst die Tabellen anführen. Man konnte die technische Stärke, die dieses Team hat, in den letzten beiden Partien sehen. Aber der WSK sollte sich dadurch nicht verunsichern lassen, denn technische Stärke ist nicht alles im Fußball. Mit Einsatz und Willen kann man das locker kompensieren.

 

Unter diesen Voraussetzungen trat ich die Reise nach Favoriten an. Erwähnenswert sind sicherlich die Ereignisse vor dem Spiel. Es sollte doch mittlerweile allen Vereinen der Ostliga bekannt sein, dass bei Auswärtsspielen des Sportklubs zu einem größeren Zuschauerandrang kommt als gegen andere Teams. Anscheinend ist diese Info nicht bis in den zehnten Wiener Gemeindebezirk vorgedrungen. Es wurde nur eine Kasse für die Schwarz-weißen AnhängerInnen geöffnet. Schnell bildete sich eine lange Schlange. Nach etwa zwanzig Minuten hatte ich endlich das Ticket in der Hand. Die nächste etwas kuriose Situation sollte gleich darauf folgen. Ich sah mich gleich sieben Kontrollorganen gegenüber, die mich, wie auch die anderen Fans filzten. Klar, ich verstehe schon, dass man zur Sicherheit, diese Kontrollen durchführt, aber gleich sieben davon, bei einer Kassa, von der sich ca. alle zwei Minuten, maximal 2 Personen zur Kontrolle begeben, ist dies etwas übertrieben und komisch anzusehen. Vorsicht ist besser als Nachsicht, da ist sicher was dran. Dies führte allerdings auch dazu, dass einige noch in der Schlange standen, als die Partie bereits angepfiffen wurde. Ich hoffe für jeden Austria Anhänger, dass es bei den Spielen in der Bundesliga etwas organisierter zugeht.

 

Aber das sollte den ersehnten Fußballabend nicht trüben. Schnell waren diese Patzer vergessen, als unsere Schwarz-Weißen aufs Feld liefen um sich mit den Austria Amateuren zu messen. Nach kämpferischem Einsatz ging das Spiel leider mit 0:3 verloren. Bereits in den ersten Minuten konnte man sehen, dass die „Jungveilchen“ das bessere Team waren. Wie auch schon in der Partie gegen Horn, kämpften unsere Jungs brav und versuchten, so lange wie möglich das 0:0 zu halten, was auch bis zum Pausenpfiff gelang. Bis zu diesem jubelte auch einmal der große Anhang des WSK als Sertan Günes das Leder ins Tor schießt. Allerdings wurde der Jubel bald erstickt, da sich Sertan im Abseits befand. Ob dem wirklich so war, kann ich nicht beurteilen. Vertrauen wir dem Schiedsrichterteam. Obwohl diese Führung nicht dem Spielverlauf entsprochen hätte, keimte kurz Hoffnung in mir auf, ob es dem Sportklub nicht doch gelingen könnte, die gut organisierten Gegner, zu überraschen. Diese wurde, ebenso wie der vorige Jubel, jäh durch ein Doppelpack der Austria Amateure erstickt. Das Spiel war damit entschieden. Zwar gaben unsere Jungs alles, aber es reichte eben an diesem Abend nicht.

 

Wollen wir hoffen, dass es heute gegen die Columbia besser läuft. In der Vorwoche verloren die Floridsdorfer daheim gegen Baumgarten mit 1:4 und stehen damit genauso wie der Sportklub unter Zugzwang. Ich bin jedenfalls sehr zuversichtlich, dass der WSK heute auf die Siegerstraße zurückkehrt, denn auch heute wird die FHT wieder gerockt. Geleiten wir unsere Jungs mit einem Support, wie in die Fußballwelt noch nie gesehen hat, zum Sieg. Die Columbia pack ma ein! Rock’n’Roll Baby!

 

Euer

 

Zed Eisler