Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 23
  2. Der Wiener Sportklub blieb die beiden letzten Runden ohne Torerfolg.
  3. Der WSK hat die letzten drei Heimspiele nicht zu Null beenden können.
  4. Letzte Saison konnte der Sportklub daheim gegen Neusiedl mit 3:1 gewinnen.
  5. Neusiedl verlor vier der letzten Auswärtspartien.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 15.04.2016

Das Derby gegen die Vienna war eigentlich zu Beginn schon entschieden. Ich war noch gar nicht richtig im Spiel und der ausverkauften Atmosphäre angekommen und schon klingelte es im Tor. Gary Noel schoss die Döblinger mit 1:0 in Führung. Ein paar Minuten später stand es dann schon 2:0 für die Vienna. Nach 15 Minuten war es im Grunde schon vorbei. Man konnte schnell sehen, dass die Vienna einfach die bessere Mannschaft ist. Das ist auch in Ordnung und müssen sie ja auch sein, denn für die Gäste zählt in diesem Jahr nur der direkte Aufstieg in die Erste Liga.

 

Wie erwartet war der Sportclubplatz ausverkauft. Die FHT war voll bis zum letzten Zentimeter. Irgendwie ungewohnt, aber trotzdem schön, zumindest einmal im Jahr bei einem Meisterschaftsspiel ein volles Haus zu haben. Schade, dass die Partie so früh entschieden war, denn bei einem offeneren Match wäre die Stimmung eventuell besser gewesen.

 

Was mich allerdings etwas befremdet hat, war das Transparent der Vienna Anhänger mit dem Text „Weg mit dem Acker, mehr Platz für Fiaker“. Auch wenn über diverse Quellen zu lesen war, dass es ironisch gemeint war, finde ich, dass es einfach nicht passend war. Das Spiel wurde im TV live übertragen, zwar „nur“ auf ORF Sport Plus aber trotzdem. Ich kann mir schon vorstellen, dass viele diese Ironie nicht erkannt haben und es eventuell auch als Aufforderung zu verstehen war. Ich selbst war mir zuerst auch nicht ganz sicher, was das nun soll. Jeder der sich auch nur ein klein wenig mit dem Wiener Sportklub auseinander setzt, weiß was für ein heikles Thema die Sanierung des Platzes ist. Ich bin zwar immer für pfiffige und ironische Aktionen, aber man muss auch aufpassen, zu welchem Zeitpunkt man diese Aktionen setzt. Hier war der Zeitpunkt meiner Meinung nicht ideal gewählt.

 

Die Niederlage gegen die Vienna war ja quasi zu erwarten und wurde in meinen Saison-Punkte-Plan für die Hernalser einkalkuliert. Auch das Spiel gegen Amstetten war ein Match, welches nicht unbedingt mit einem Sieg enden würde. Der WSK konnte zwar im Herbst gegen die Niederösterreicher einen Sieg einfahren, aber zu diesem Zeitpunkt waren auch die Amstettner noch nicht in Optimalform. Berufsbedingt ist mir die Auswärtsfahrt verwehrt geblieben. Via Liveticker verfolgte ich das Geschehen und leider folgte nach dem Derby die zweite Niederlage in Folge. Natürlich wäre ein Punktegewinn schön gewesen, aber auch diese Niederlage war in meinen Berechnungen berücksichtigt.

 

Wichtig ist nun, die zwei letzten Partien abzuhacken und im heutigen Spiel gegen Neusiedl wieder die Form der ersten vier Runden herauf zu beschwören.

 

Bevor ich noch ein paar Zeilen zu dem heutigen Match liefere, sollte eine Sache nicht unerwähnt bleiben. In Sachen Rückführung scheint sich etwas zu tun. Letzte Woche gab es ein Zusammentreffen in dem die weiteren Schritte zur Rückführung bzw. die Möglichkeit dieser, zu diskutieren. Es wurde ein Konzept vorgelegt in dem ein Investor einen Teil der Schulden übernimmt und ein, wenn ich mich richtig erinnere, 3-Jahresplan, der die Entschuldung vorsieht bzw. die Gläubiger auszuzahlen. Bei diesem Investor handelt es sich um niemand geringeren als Erich Kirisits. Es ist derselbe Erich Kirisits der vor einigen Jahren auch bei Rapid einsteigen wollte und derzeit den SV Stripfing unterstützt. In Stripfing laufen derzeit einige ehemalige Kicker des WSK auf. Neben Sertan Günes spielen auch Ingo Szabo, Halil Akaslan, Rene Herbst und Coskun Kayhan in Niederösterreich.

 

Jedenfalls werden die kommenden Wochen zeigen, wie sich diese Geschichte entwickelt. Auch wenn ich mich darüber freue, dass die Chance auf einen vereinten WSC besteht, hoffe ich auf eine gewisse Vorsicht. Die Rahmenbedingen werden hier entscheidend sein, denn ich glaube nicht, dass es im Interesse der beiden Seiten liegt, sich einem Investor bedingungslos auszuliefern. Warten wir mal ab, was als nächste passiert bzw. mehr Infos herausgegeben werden.

 

Wie schon erwähnt spielen wir heute gegen Neusiedl. Die Burgenländer stehen unter absolutem Zugzwang. Punkte werden mehr als dringend benötigt, denn es droht den Anschluss an die rettenden Plätze komplett zu verlieren. Das kann durchaus auch ein Vorteil für unsere Burschen sein.

 

Mit einem Sieg könnte man wieder die Top 10 erreichen und auch den Polster zu den Abstiegsplätzen vergrößern bzw. zumindest gleich halten.

 

Ich freue mich auf eine spannende Partie heute Abend und werde auch heute wieder mein Bestes für einen stimmungsvollen Support unserer Jungs geben.

 

Ein von einem Sieg überzeugtes schwarz-weißes Rock’n’Roll Baby!

 

Euer

 

Zed Eisler