Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 10
  2. Der Wiener Sportklub erzielte in den letzten drei Heimspielen mindestens zwei Tore.
  3. Der WSK hat die letzten vier Heimspiele nicht zu Null beenden können.
  4. Sollenau gewann letzte Saison in Dornbach mit 3:2.
  5. Sollenau ist vier Matches in Serie sieglos.
  6. Sollenau musste zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Folge hinnehmen

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 03.10.2014

Also der Tag des Cup Spiels gegen Red Bull Salzburg, war eine einzige Tortur. Wie schon in den letzten G’schichten erwähnt musste ich beruflich nach Köln. Da ich einen frühen Flug hatte, läutete mich der Wecker bereits um vier Uhr in der Früh aus dem Bett. Für mich als absoluter Nicht-Frühaufsteher schon eine Qual. Noch dazu dürfte ich mich in dieser Nacht nicht gut gebettet haben, denn ich hatte mir derartig den Hals verrenkt, dass ich in meiner Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt war. Aufgrund dessen und auch im Bewusstsein, dass ich das heutige Spiel nicht live miterleben werde, war meine Stimmung schon äußerst bescheiden. Dann endlich in Köln angekommen, nahm alles weitere seinen Lauf. Müde und schlecht gelaunt, machte ich mich auf den Weg vom Flughafen zur Zentrale um die Weiterbildung zu absolvieren. Dort hin unterwegs passierten mir dann all die Klassiker die einem an einen schlechten Tag so passieren. Der Zug fährt mir vor der Nase weg und mit dem nächsten wurde es schon sehr knapp, dass ich pünktlich zur Veranstaltung kam. Der nächste Zug kam dann noch dazu leicht verspätet. Schließlich kam ich auf dem Hauptbahnhof Köln an, dort waren der Lift und die Rolltreppe defekt, was bedeutet, dass ich meinen schweren Koffer, mit Verrenkung die Treppen rauf und runter schleppen musste. Dies trug zur Entspannung nicht wirklich bei. Da es zeitlich jetzt schon wirklich eng wurde, hetzte ich mich zur Zentrale und kam verschwitzt und ausgelaugt gerade noch pünktlich. Ich ließ mich in den Sessel fallen und lauschte dem Vortrag. Die Schulung war allerdings wirklich interessant. Das erste positive des Tages. In der Mittagspause holte ich mir aus der Apotheke so ein Wärmepflaster um den Verspannungen im Nacken Abhilfe zu leisten. Die freundliche Dame stellte mich vor die Wahl zwischen der Normal- und der Hardcoreversion. Die Hardcoreversion war mit Chiliextrakten versetzt und soll helfen die Durchblutung schneller anzukurbeln und die Verspannungen somit schneller zu lösen. Wie wir wissen, hat der Teufel immer seine Finger im Spiel und ich entschied mich, warum auch immer, für die Hardcoreversion. Das sollte ich noch bereuen.

 

Da die Apothekerin mir empfahl ich sollte das Hardcorepflaster lieber erst auflegen, wenn ich die Möglichkeit habe mich so richtig zu entspannen, wartete ich damit, bis die Weiterbildung vorbei war. Um dann aber für den Abend auch wirklich gerüstet zu sein, da ich das Spiel gegen Salzburg online streamen wollte, tätigte ich noch ein paar kleine Einkäufe. Ein leckerer Döner, ein kleiner Salat, etwas Schokolade und natürlich auch noch zwei Bierchen durften nicht fehlen. Mit dem Gefühl, dass nun endlich alles besser wird, machte ich mich auf den Weg zurück ins Hotel. Dort bereitete ich alles schön vor, sprich alles wurde auf dem Nachttisch aufgebaut und leicht zugänglich platziert. Ich startete den Laptop und legte mir das Hardcorepflaster auf. Wie schon befürchtet war der Stream vom ORF Sport + aus dem Ausland nicht verfügbar. Ich suchte verzweifelt nach verschiedenen Seiten, die meinten, dass man diesen Kanal über deren Homepage live mitverfolgen konnte. Der Zeitpunkt des Anpfiffs rückte immer näher und das Pflaster zeigte bislang keine Wirkung, es wurde nicht einmal warm. Kurz vor Spielbeginn fing es im Bereich des Hardcorepflasters zu kribbeln an, zumindest dies schien doch zu funktionieren. Gerne hätte ich darauf verzichtet, wenn ich dafür eine Seite gefunden hätte, über die ich das Cupspiel verfolgen konnte. Doch es war leider nicht zu schaffen. Ich war auf den Ticker angewiesen, besser als nichts. In der Zwischenzeit brennte es unter dem Pflaster. Zum einen weil es wirklich heiß wurde und zum anderen, weil das Chiliextrakt seine Wirkung zeigte. Am Anfang war es noch auszuhalten und als ich via Ticker den Anschlusstreffer vernahm, spürte ich plötzlich gar nichts mehr. Stolz darauf, einen Treffer erzielt zu haben und die Spannung zu halten, trotzte ich dem Hardcorepflaster. Doch kurz vor der Pause, als das 1:4 fiel, musste ich klein beigeben. Das Ding musste weg, es war nicht mehr auszuhalten. Ich konnte sogar kleine Bläschen auf der Haut ausmachen.

 

Also ich möchte euch alle davor waren, so ein Chili-Hardcore-Wärme-Teufelspflaster zu kaufen. Ganz ehrlich, spart euch diese Qual! Da ist es besser, die Verspannungen über mehrere Tage auszusitzen, als sich dieser Tortur auszusetzen.  Obwohl sich meine Stimmung mit dem kurzeitigen Anschlusstreffer etwas aufhellte, verflog das Hoch wieder recht zügig. Klar, wir spielten gegen die mit Abstand beste Mannschaft Österreichs und auch wenn die letzten Wochen für die Salzburger nicht ideal lief, war mir irgendwie klar, dass die Bullen für uns zu stark sein werden. Aber als dann in der zweiten Halbzeit ein Tor nach dem anderen fiel, war das mit Messerstichen gleich zu setzen. Mit einem „normalen“ Debakel konnte ich schon leben, aber ein 1:12 ist wirklich bitter. Ich weiß zwar nicht, wie das Spiel unserer Burschen war, aber in einem Hotel sitzend ein 1:12 als Endergebnis beim Ticker zu sehen war sehr deprimierend.

 

Auch wenn ich jetzt Zeile um Zeile geraunzt habe, tat es gut, sich das von der Seele zu schreiben. Nichts desto trotz geht das Leben weiter. Zwar konnten wir das nachfolgende Spiel gegen Stegersbach nicht gewinnen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Spirit der ersten Runden der Meisterschaft wiederfinden werden bzw. weiterhin guten Fußball der Dornbacher sehen werden.

 

Heute treffen wir auf einen Gegner, der gegen die Salzburger auch zweistellig im Cup verloren hat, nämlich Sollenau. Die darf man wirklich nie unterschätzen und soweit ich mich erinnern kann, waren die Spiele gegen die Niederösterreicher immer sehr spannend. Ein aufregender Abend sollte uns somit garantiert sein.

 

Zu meiner großen Freude, werde ich heute Abend live dabei sein können. Das lasse ich mich sicher nicht nehmen, komme was wolle!

 

Unterstützen wir unsere Jungs mit allen Mitteln und werden wir unserm Ruf mal wieder gerecht, die besten Fans des Landes zu sein!

 

Ein aufmunterndes „Rock’n’Roll“ Baby!

 

Euer

 

Zed „Moxie“ Eisler