Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 17
  2. Der Wiener Sportklub hat in 7 von 8 Heimspielen getroffen.
  3. Der WSK erhielt in den letzten 3 Matches zumindest einen Gegentreffer.
  4. Neusiedl liegt nur auf Platz 11 der Auswärtstabelle.
  5. Das Match in der Hinrunde konnte der WSK auswärts mit 2:0 gewinnen.
  6. In der Vorsaison gewann der Sportklub daheim gegen Neusiedl mit 2:1.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 11.03.2011

Endlich, nach 111 Tagen war es wieder so weit. Die lange Winterpause war vorüber. Das Zahnfleisch wurde endlich wieder entlastet, da man nun nicht mehr auf selbigen dahin laufen musste. Allerdings waren diese 111 Tage auch recht ereignisreich. Erwähnen sollte man sicher die Mitgliederversammlung, bei der es zu recht hitzigen Diskussionen kam. Natürlich war das Thema rund um die Rückführung in den WSC das Anliegen Nummer eins. Mehrere Angebotsvorschläge wurden besprochen bzw. über diese abgestimmt. Hier gingen die Meinungen, wie zu erwarten, weit auseinander. Schlussendlich wurde beschlossen, dass ein Angebot vom WSK ausgearbeitet wird und bis Ende Jänner/Anfang Februar übermittelt werden soll. Dies geschah und der WSC lud den WSK zu einem Gespräch ein. Dieses wiederum ergab eine weitere Terminvereinbarung, in welcher weitere Details der Rückführung diskutiert werden sollten. Dieses Gespräch fand am vergangenen Montag statt. Aus diesem Grund ist es mir leider nicht möglich, über die Ergebnisse zu berichten. Trotzallem glaube ich, dass man guten Mutes sein darf. Es passiert etwas und wer weiß, vielleicht ist die Rückführung schneller erledigt als man denkt und die Zukunft des Wiener Sportclubs, den Wiener Sportklub inbegriffen, gesichert. Das wär‘ doch was.

 

Was ist sonst noch passiert in der 111 Tage andauernden Durststrecke. Wie es in der Winterpause so üblich ist, öffnete sich auch das Transferfenster und es wurde wieder kräftig verhandelt. Was den WSK betrifft, gab es folgende Änderungen. Die beiden Kooperationsspieler Rene Felix und Thomas Kral verabschiedeten sich aus Dornbach. Beide kehren zu Wr. Neustadt zurück. Alexandru Chirliuc wurde bis zum Sommer an Götzendorf verliehen. Ich nehme an, um dort unter anderem mehr Spielpraxis zu sammeln. Der vierte und auch der letzte Abgang betrifft Vadim Slavov. Durch seinen Wechsel zur Columbia kam im Gegenzug ein alter Bekannter an die Alszeile zurück. Markus Buchinger kickt nun wieder für Schwarz-Weiß. Hoffen wir auf eine erfolgreiche Zeit für unseren Rückkehrer. Auch Christoph Hevera zog es nach einem halben Jahr zurück nach Dornbach. Unser Hevi hatte keine leichte Zeit beim SV Horn. Ich freue mich, dass er wieder bei uns ist. Weitere Verstärkung bekamen wir von unseren blau-gelben Freunden von der Hohen Warte mit Hakan Öztürk. Als vierter Spieler stößt Brian Benjamin Brem aus der U23 zur Kampmannschaft dazu. Somit hat auch während dieser Pause wieder ein Nachwuchsspieler des WSK, den Sprung in die „Erste“ geschafft.

 

Natürlich gab es auch wieder einige Testspiele während der Winterzeit. Die Ergebnisse der Vorbereitung waren allerdings nicht so berauschend und es war aus zwei Gründen schwierig für mich, eine Prognose für das erste Meisterschaftsspiel im Frühjahr abzugeben. Erstens, war es mir leider nicht möglich, alle Testspiele zu sehen, zweitens fehlten eigentlich immer einige Spieler aufgrund einer Erkrankung oder einer Verletzung. Schlussfolgernd konnte praktisch nie aus dem vollen Kader geschöpft werden. Daraus resultierte sich eine sehr schwierige Situation. Es war nun fast unmöglich zumindest einmal die Stamm-Elf für die Frühjahrsaison spielen zu lassen. Aber wer weiß, vielleicht war die Mannschaft ohnehin noch hoch motiviert aufgrund der Aufholjagd im Herbst. Wenn wir Thomas Helly, wie ich hoffe, die meiste Zeit für den WSK spielen sehen werden, wird er auch sicher wieder seine Tore schießen und dem Sportklub zu einigen Siegen verhelfen. (Anmerkung: Thomas Helly absolvierte die Vorbereitung in Wr. Neustadt und war nur für glaube ich zwei oder drei Testspiele für die Dornbacher im Einsatz).

 

Als nun endlich, nach 111 qualvollen Tagen der Wecker läutete und es endlich wieder soweit war, spürte ich das kribbeln im Bauch, dass ich dreieinhalb Monaten vermisst habe. Die Frühjahrssaison beginnt heute gegen SV Schwechat. Die Ausgangspositionen der beiden Teams sehen wie folgt aus: Der Wiener Sportklub überwinterte dank einer starken Aufholjagd in der zweiten Hälfte der Herbstsaison auf dem vierten Tabellenplatz, sechs Punkte hinter dem ersten Platz, den Parndorf innehat. Die Hernalser stellten den Lizenzantrag für den Aufstieg und hoffen mit einigen Überraschungen vielleicht sogar die Sensation zu schaffen. Ganz anders sieht es bei den Gegnern aus Schwechat aus. Diese finden sich auf dem 13. Rang wieder, was aller Wahrscheinlichkeit Abstieg bedeuten würde. Wenn man diese Fakten her nimmt, wird man den WSK in der Favoritenrolle sehen. Auch ich war trotz der nicht ganz überzeugenden Testergebnisse überzeugt, dass wir uns die drei verlorenen Punkte, als wir Anfang der Saison daheim gegen die Braustädter verloren haben, wieder zurückholen werden.

 

Und wie so oft, kam es natürlich mal wieder ganz anders als erwartet. Der Wiener Sportklub verlor die Partie nach einer 1:0 Pausenführung mit 1:2. Warum das passierte, hat meiner Meinung nach mehrere Gründe. Erstens fehlten einige wichtige Spieler. Neben Kapitano Ingo Szabo und Thomas Helly, der für Wr. Neustadt im Einsatz war, fehlten auch Sertan Günes und Philip Dimov. Also gleich vier wichtige Stützen sind beim Auftakt nicht dabei. Dies war auch im Spiel der Dornbacher zu bemerken. Probleme beim Spielaufbau und kaum Offensivaktionen waren die Folge. Zwar konnte die Führung, wenn auch etwas glücklich, erzielt werden, aber am Ende hat es nicht gereicht. Zweitens musste man leider auch einige Entscheidungen des Schiedsrichters in Frage stellen. Noch dazu waren es spielentscheidende Aktionen. Es hätte zumindest einmal einen Elfmeter für unsere Schwarz-Weißen geben müssen, aber der Pfiff blieb aus. Außerdem wurden Jürgen Csandl und Patrick Wunderbaldinger mit Rot vom Platz gestellt. Wie ich soeben nachlesen konnte, hat sich der Unparteiische nach dem Spiel für den Ausschluss an Wunderbaldi sogar entschuldigt und zugegeben, dass es eine Fehlentscheidung war. Drittens, der schon angesprochene Punkt, dass während der Vorbereitung immer wieder wichtige Spieler fehlten. So war es natürlich kaum möglich, dass die Mannschaft sicher und kompakt zum Auftakt gegen Schwechat auftreten kann.

 

Kurz um: Es ein enttäuschender Start in das Frühjahr. Wie auch schon letztes Jahr, als der WSK in der Braustadt gastierte, traten wir die Heimreise mit einem äußerst bitteren Nachgeschmack an.

 

Aber heute kann sich gegen Neusiedl alles wieder zum Besseren wenden. Man sollte die Partie gegen Schwechat schnell abhacken und aus den Köpfen bekommen. Fehlstarts passieren, aber heute kann man es allen wieder zeigen, wie es geht. Ich bin mir sicher, dass unsere Burschen alles geben werden, um sich für die eher schwache Leistung letzte Woche zu rehabilitieren.

 

In diesem Sinne…lassen wir die FHT durch einen sagenhaften Support erzittern. Tragen wir den WSK zum Sieg. Mit meinem ja mitterlweile schon obligatorischen „Rock’n’Roll Baby“ hoffe ich auf ein spannendes Spiel und Feierstimmung zum Schluss.

 

Schwarz-Weiße Grüße

 

Euer

 

Zed Eisler