Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 6
  2. Der Wiener Sportklub erhielt in den letzten 4 Spielen mindestens 2 Gegentore.
  3. Der WSK verlor das Heimspiel gegen die Austria Amateure in der Vorsaison mit 2:4.
  4. Die Austria Amateure verloren die beiden letzten Auswärtsspiele.
  5. In den letzten beiden Matches blieben die Austria Amateure ohne Torerfolg.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 09.09.2011

„Absolute Tropenhitze“ herrschte beim Heimspiel gegen Ritzing. An solchen Tagen mit derartigen Temperaturen leidet man Qualen. Bei mir ist es dann oft so, dass ich einfach gar nichts machen will. Niente, nada, nix! Obwohl ich den Sommer definitiv dem Winter vorziehe. Einfach nur auf der Terrasse mit einem schönen kühlen Bier chillen. Mehr geht einfach nicht. Außer es spielt der Sportklub. Auf schwarz weißen Fußball hab’ ich immer Lust. Also ging es auf zur Alszeile. Aufgrund der eben vorhin erwähnten meteorologischen Hölle erwartete ich mir nicht allzu viel von der heutigen Partie. Bei 35°C kann man von keiner Mannschaft der Welt verlangen, dass sie spitzen Fußball bietet. Aber der WSK zeigte sich konditionell extrem stark, Ritzing dafür eher nicht. Eine sehr solide Leistung wurde mit einem 2:0 Heimsieg belohnt. Die Hernalser präsentierten sich Zweikampfstark und vor allem körperlich in toller Form. Die Mannschaft konnte sogar gegen Ende des Spiels noch einen Zahn zu legen, trotz der Hitze.

 

Mit diesem ersten Heimsieg in der Tasche ging es auf zu den Amateuren aus Mattersburg. Diese Saison fand das Spiel zum ersten Mal in der neuen Fußball Akademie statt. Ein wirklich schmuckes Plätzchen haben sich die Burgenländer dort hingebaut. Die Amateure begannen mit sechs Spielern aus der Kampfmannschaft. Also von einem Amateur-Team kann man nicht mehr wirklich reden. Der Wiener Sportklub spielte eigentlich recht gut. So wie man es sich nach den letzten gezeigten Leistungen durchaus erwarten konnte. Allerdings wurden zwei Fehler in der Verteidigung bestraft und Mattersburg ging mit einer nicht wirklich verdienten 2:0 Führung in die Pause. Ich hatte kaum noch Hoffnung auf einen Punktegewinn. Das sollte sich aber schnell ändern um dann gleich wieder in Pessimismus zurück zu fallen. Die Dornbacher konnten nach wenigen Minuten der zweiten Halbzeit auf 1:2 verkürzen. Die Hoffnung keimte wieder auf, aber nach nur neun Minuten warf uns wieder ein Fehler der Hintermannschaft zurück. Das Leder wurde aus dem 16er nicht gut rausgespielt und kam direkt zum Gegenspieler. Der schoss platziert zur 3:1 Führung ein. Nun war mein Glaube auf einen Punkt dahin. Aber nicht der der WSK Spieler. Sie gaben sich nicht auf,  zeigten Moral, Kampfgeist, tollen Einsatz und Franz Maresch auch den Mut zum Risiko, indem er einen zusätzlichen Offensivspieler brachte. Dies alles sollte auch belohnt werden. Die mitgereisten Anhänger mussten bis zur letzten Minute zittern. Das 3:3 viel schließlich in beinahe letzter Sekunde. Meiner Meinung nach mehr als verdient. Ein tolles Spiel und eine tolle Leistung. Wenn die Mannschaft in der Verteidigung sicherer wird, kann es durchaus ein sehr schöner Herbst werden. Aufschluss darauf, könnte die heutige Partie gegen die Austria Amateure bringen.

 

Das heutige Spiel, Wiener Sportklub gegen die Austria Amas, ist aber aus einem anderen Grund ein ganz besonders. Es gibt da zwei junge Menschen. Die Sarah, eingefleischte Sportklub Anhängerin und durch und durch schwarz weiß im Herzen und den Walter, als Pendant eingefleischter Austria Fan und durch und durch violett im Herzen (Gott möge ihm verzeihen). An sich ja nichts besonders. Die Geschmäcker sind ja auch im Fußball verschieden.

 

Das besonders an der ganzen Sache ist, dass sich die beiden heute das „Ja-Wort“ gaben und von nun an in schwarz-weiß-violetter Ehe leben werden. Wer heute genau schaut, kann die beiden vielleicht auch auf der FHT erblicken. Der Plan, nach der hochzeitlichen Feier, in voller Montur zum heutigen Match zu gehen, wird hoffentlich aufgegangen sein. Also wenn ihr eine Braut und Bräutigam seht, dann sind das Sarah und Walter. Jedenfalls wünsche ich euch, liebe Sarah und lieber Walter, alles Gute zu eurer heutigen Hochzeit. Viele schöne, gesunde und spannende Ehejahre, trotz der Uneinigkeit in Sachen Lieblingsverein, sollt ihr haben. Ich freue mich für euch. Meine besten Glückwünsche!

 

Bevor ich jetzt noch so richtig schmalzig werde, sage ich ein schwarz weißes „Rock’n’Roll Baby“ auf eure Hochzeit, ein gutes Spiel und einen Sportklub Sieg (tut mir leid Walter, aber da musst du ein bissl zurück stecken, trotz Hochzeit).

 

Euer

 

Zed Eisler