Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 4
  2. Der Wiener Sportklub kassierte in den beiden letzten Heimspielen mindesten zwei Gegentore.
  3. Der WSK hat die letzten drei Matches nicht zu Null beenden können.
  4. Aufsteiger Mannsdorf ist die schlechteste Auswärtsmannschaft.
  5. Mannsdorf ist als Gastmannschaft noch ohne Punktegewinn.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 26.08.2016

Tja, da war ich wohl zu optimistisch. Wieder einmal. Das Spiel in Runde 3 gegen Neusiedl verloren wir mit 1:2. Diese Tatsache ärgert mich gleich aus mehreren Gründen. Zum einen wären die Neusiedler ein schlagbarer Gegner gewesen, genauso wie die Admira Juniors in der ersten Runde. Auch gegen die Burgenländer begann der Wiener Sportklub stark und ging verdient mit 1:0 in Führung. Doch wie schon in den Partien davor konnte die Mannschaft über 90 Minuten die Konzentration nicht halten.

 

Zum anderen ärgert es mich, weil es genug Menschen gibt, die sich darüber sogar freuen, dass der WSK verliert und alles um den Verein herum in Frage stellen, jede Idee, jeden Ansatz der Verbesserung schlecht reden. Es ärgert mich, dass diese Leute, zumindest bis dato, recht behalten haben.

 

Ein weiterer Punkt, warum mich das so auf die Palme bringt ist der, dass ich mittlerweile das Gefühl habe in einer Dauerschleife zu leben. Nach einer wenig erfreulichen Saison, in der man in allerletzter Sekunde dem Abstieg entgeht, keimt in der Vorbereitung Hoffnung auf, dass es die kommende Spielzeit besser wird. Dem ist bislang nicht so. Diese Saison nicht und schon gar nicht die Saisonen davor. Das ist als Fan wirklich zermürbend. Es geht mir auch nicht darum, dass der Sportklub um den Meistertitel mitspielt. Mir würde es schon reichen einfach mal wieder eine normale Saison zu sehen, in der mein vielleicht neunter oder zehnter wird. Das wäre wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.

 

Es ist ein Teufelskreis, denn die neuformierte Mannschaft ist mit vielen jungen Spielern besetzt, denen man das Bemühen wirklich nicht absprechen kann. Man konnte bisher eine deutliche Veränderung im Spielansatz und der Einstellung erkennen, doch dieses konnte noch nicht gewinnbringend umgesetzt werden. Und hier komme ich wieder zum Teufelskreis. Seit Jahren entrinnen wir mit extrem viel Glück dem Abstieg und danach heißt es eigentlich immer, dass die nächste Saison besser wird. Diese neue Mannschaft steht eigentlich unter einem so großen Druck es unbedingt besser machen zu müssen als die letzten Jahre, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass es vielleicht auch daran scheitert. Die Mannschaft ist jung und hat noch nicht allzu viel Erfahrung. Das spielt sicher auch mit. Darauf kann man sich aber auch nicht immer ausreden. Ich bin der Meinung, dass Christoph Jank in der Sommerpause gut überlegte Spielereinkäufe getätigt hat und man sehr wohl Ansätze seiner Vorstellung vom Fußball in Dornbach sehen kann, es aber noch nicht so richtig aufgehen will. Das ist ja auch in Ordnung, aber wie lange will man noch in der Formphase bleiben? Man merkt schon, es ist ein ständiges hin und her. Zum einen ist die derzeitige Situation verständlich. Andererseits auch wieder nicht bzw. erwartet oder besser gesagt wünscht man sich anderes. Wenn man in den letzten Saisonen nicht immer so knapp die Liga gehalten hätte, wäre das Verständnis größer. Naja, Verständnis ist das falsche Wort…ich will sagen, dass man vielleicht geduldiger mit der Mannschaft wäre.

 

Aber…es ist wie es ist. Nach drei Runden haben wir einen Punkt auf dem Konto und es hilft nicht den verlorenen nach zu weinen. Ich bin grundsätzlich ein unverbesserlicher naiver Optimist und werde es immer bleiben. So bin ich einfach und das wird sich auch nicht ändern. Und genau deswegen bin ich voller Zuversicht, dass heute Abend der erste Sieg gefeiert werden kann. Wie ist mir egal. Ich brauch’ kein Hollywood am Rasen oder ein Gustostückerl nach dem anderen. Ein einfaches 1:0 reicht völlig aus. Sei es verdient oder nicht. Durch einen Edelroller, der gerade noch irgendwie über die Linie kullert oder durch ein Eigentor des Gegners. Einfach gewinnen, nicht mehr und nicht weniger. Das kann einen immensen psychologischen Wert für die Mannschaft haben und dazu führen, dass dem Team der sprichwörtliche Knopf aufgeht. Mit einem Sieg in der Tasche würde viel Druck von den Schultern fallen und man könnte mit einem freieren Kopf an die nachfolgenden Aufgaben gehen.

 

Der heutige Gegner, Aufsteiger SC Mannsdorf, hat sicher auch andere Vorstellungen für den Saisonbeginn gehabt. Drei Runden gespielt und keinen Punkt auf dem Konto. Torverhältnis 1:8. Auf dem Papier ein Gegner, der eigentlich zur richtigen Zeit kommt. Anscheinend ein leichtes hier den ersehnten Sieg einzufahren, aber gerade solche Teams darf man nicht unterschätzen. Unsere Burschen müssen unbedingt wachsam ins Spiel gehen und über 90 Minuten voll konzentriert bleiben um sich, den Verein, die Anhänger und ganz Dornbach zu erlösen, sprich, heute gewinnen.

 

Ich will heute Abend meinen Optimismus kanalisieren und in einem lautstarken Support an die Mannschaft weitergeben. Lasst uns brüllen, singen, kreischen, jauchzen, johlen, einfach alles was unsere Kicker pushen kann. Unterstützen wir unsere Dornbacher Buam lautstark, bis die der Sportclubplatz zittert.

 

Ein „jetzt erst recht“ rotziges und aufmüpfiges schwarz-weißes Rock’n’Roll Baby!

 

Euer

 

Zed Eisler