Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 17
  2. Der Wiener Sportklub verlor die beiden letzten Heimspiele.
  3. Der WSK erhielt in den beiden Heimspielen zuvor mindestens 2 Gegentore.
  4. In der Vorsaison endete das Heimspiel gegen Schwechat mit 2:2 Remis.
  5. Die Hinrunde brachte der SV Schwechat einen 2:1 Heimsieg gegen den WSK.
  6. Schwechat liegt auf Rang 9 der Auswärtstabelle.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 17.03.2013

Das Feuer ist wieder da! Ich meine das Feuer, das in einem Fan brennt, ganz tief in einem drinnen lodert. Mal ist die Flamme klein, oder gar kurz vor dem erlöschen, aber dann gibt es wieder Zeiten, da brennt es mit so einer Kraft, dass man das Gefühl hat, es nicht mehr auszuhalten. Und genau so einer Feuer brennt wieder in mir.

 

Als die Herbstsaison zu Ende ging, war ich ehrlich gesagt sogar froh, was, wenn ich jetzt mal darüber nachdenke, noch nie der Fall war. Meine Flamme war so gut wie nicht mehr vorhanden. Ich hatte zwar keine Angst, dass sie überhaupt ersticken könnte, aber ich wusste wirklich nicht, was ich von den ersten 15 Runden halten sollte. Es war einfach so schlimm mit ansehen zu müssen, wie sich die Mannschaft entwickelt, nämlich gar nicht. Das war sicher für viele Sportklubfans eine sehr harte Zeit. Aber lassen wir die dunklen Tage hinter uns. Mit der Verpflichtung von Helmut Kraft als neuen Trainer ist meine Hoffnung, die Saison vielleicht doch noch anständig abschließen zu können, erheblich gestiegen. Bevor diese Entscheidung veröffentlicht wurde, kursierten etliche Gerüchte im WSK Universum herum. In diversen Foren konnte man, wenn ich mich richtig erinnere, dreimal lesen, dass die Entscheidung bereits gefallen sei und wir einen neuen Trainer haben. Doch Helmut Kraft war bei diesen Postings nie ein Thema. Umso überraschter war ich, als er bestellt wurde, denn man kann doch sicher sagen, dass Herr Kraft für einen Ostligaverein doch ein ziemliches Kaliber ist. Ich war jedenfalls äußerst positiv überrascht und schöpfte, wie schon erwähnt, neue Hoffnung.

 

Wie wir ja alle wissen, bestand akuter Handlungsbedarf. Mit sage und schreibe 13 mageren Punkten verabschiedeten sich die Dornbacher in die Winterpause. Dreizehn, dass muss man sich mal vor Augen führen. Eine doch sehr dürftige Ausbeute. Nach dem letzten Spiel der Herbstsaison wollte ich nicht in der Haut der Vereinsführung stecken, denn man konnte es sich absolut nicht leisten, eine 0-8-15-Lösung zu präsentieren. Dafür war und ist die Situation noch immer zu heikel, denn wenn es wirklich so kommen sollte und es gibt vier Absteiger, und wir wissen auch, dass der Teufel nicht schläft, wären wir derzeit auf einem Abstiegsplatz. Aber ich sollte nicht so pessimistisch sein. Warten wir mal ab wie der Start in die Frühjahressaison verläuft.

 

Als das erste Spiel gegen die Amateure aus Mattersburg abgesagt wurde, war ich doch recht zerknirscht. Aber zum Glück hatte ich recht viel zu tun und so verging die weitere Woche des Wartens recht zügig. So ging es dann in der ersten Partie nach Simmering zur Ostbahn XI. Auch bei unseren Gegner bestand Handlungsbedarf, denn sie überwinterten in der Tabelle sogar hinter den Dornbachern. Das Team der Simmeringer wurde beinahe komplett ausgetauscht, was es um so schwieriger machte, den Gegner einzuschätzen. Sechs Punkte Vorsprung konnte der WSK vor dem Spiel aufweisen, dafür aber auch sechs Punkte Rückstand auf den 12. der Ostliga. So war es unter anderem auch deswegen um so wichtiger, gleich mal zu Beginn einen Sieg einzufahren. Mit einem vollem Erfolg könnte man die Ostbahn mit neun Punkten auf Distanz halten und im Besten Fall den Rückstand auf eine auf den nächsten Platz in der Tabelle reduzieren. Außerdem wäre aus auch noch aus anderen Gründen wichtig erfolgreich in die Saison zu starten. Zum Beispiel als Motivationsspritze für die Mannschaft und auch unserem neuen Trainer Helmut Kraft. Genau so als Beruhigungsspritze für die Anhängerschaft.

 

Wie wir mittlerweile wissen, haben wir das Match gegen die Ostbahn XI mit 3:0 gewonnen. Ein richtig geiles Gefühl mal wieder einen Sieg feiern zu dürfen. Auch wenn es jetzt keine Offenbarung spielerischen Bereich war, konnte man aber die neu entfachte Leidenschaft in der Mannschaft erkennen. Das strahlende Gesicht von Ingomar Szabo, die Freude die man daraus lesen konnte und die herzliche Umarmung die Ingo seinem Passgeber, Rade Djokic, schenkte, sprach für mich Bände.  Ich konnte für mich erkennen, dass die Stimmung innerhalb des Teams wieder passt, dass sie auch wieder Freude am Fußballspiel haben und auch, dass die Schwarz Weißen wieder an sich glauben.

 

Wollen wir hoffen, dass es heute gegen Schwechat mit dem nächsten Sieg weiter geht. Wir können jeden Punkt brauchen. Besonderes Zuckerl wäre, dass wir mit einem Erfolg die SV Schwechat gehörig unter Druck setzten könnten, denn mit einem Sieg könnten wir den Rückstand auf einen Punkt verkürzen und ihnen so richtig auf die Pelle rücken.

 

Ich bin schon gespannt wie viele Menschen heute nach Dornbach pilgern werden um den Wiener Sportklub zu unterstützen. Lassen wir mit unserem Support den Sportclubplatz erzittern und tragen wir unsere Jungs somit zum Sieg. Endlich ist wieder die Zeit für ein schwarz weißes „Rock'n'Roll Baby“ gekommen. Yeah Yeah Yeah!

 

Euer

 

Zed Eisler