Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 24
  2. Der Wiener Sportklub konnte die zwei letzten Heimspiele gewinnen.
  3. Der WSK gewann in der Hinrunde auswärts gegen Ritzing klar mit 5:0.
  4. In der Vorsaison konnte das Heimspiel mit 2:0 gewonnen werden.
  5. Ritzing konnte hingegen die beiden letzten Auswärtsspiele gewinnen.
  6. Ritzing erzielte in den letzten 3 Auswärtsmatches zumindest ein Tor.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 26.04.2013

Die Ereignisse haben sich in den letzten zwei Wochen ja regelrecht überschlagen. Zuerst der offene Brief an das Präsidium von Christian Hetterich, dann der so wichtige Heimsieg gegen Stegersbach mit dem „Präsidium raus“ Transparent, der daraufhin erfolgte Rücktritt von Präsident Udo Huber, das Spiel gegen die Austria Amateure und dann noch die Auswärtspartie gegen Retz. Emotionen pur!

 

Doch davor wurde am Dienstag noch das Spiel gegen die Mattersburg Amateure nachgetragen. Eigentlich starteten die Dornbacher mit einem 0:1 Rückstand, denn die Gäste spazierten in der dritten Minute durch die Abwehr und erzielten dann auch gleich den Endstand. Es war ein wirklich düsteres Spiel, in dem man zwar den Hernalsern das Bemühen nicht absprechen konnte, aber wirklich gefährlich wurden sie nie. Passend dazu, die wirklich schockierende Zuschauerkulisse von 510 Besuchern. Das erinnert ja fast schon an die Zeiten der Wiener Liga. Kein gutes Omen für die nächste Aufgabe gegen Stegersbach.

 

Freitag Früh fand ich den Link zum offenen Brief von Christian Hetterich an das Präsidium des WSK. Für mich ein Schreiben, dass meine Emotionen absolut wieder spiegelt. Auf diesem Weg möchte ich nochmal Danke an Hetzi sagen. Erstens für den Brief an sich und zweitens, dass er auch, ich muss es so drastisch formulieren, die Eier in der Hose hatte, das durch zu ziehen. Respekt! Ich fühlte mich durch diese Worte irgendwie beflügelt.  Folglich war ich auch schon etwas früher auf der Alszeile und gönnte mir ein einen ausgiebigen Snack auf der Gastromeile. Mit dem Essen fertig, zog es mich ins Flag um mir ein leckeres Bier zu spendieren und konnte noch die Vorbereitungen für das „Präsidium raus“ Transparent beobachten. 

 

Ich hatte so meine Sorgen, was den Ausgang des Spieles betraf, da wir gegen Mattersburg ja so ungefährlich waren. Da wusste ich aber noch nicht, dass Aleksandar Kostic seine Chance bekommen sollte, von Anfang an in das Geschehen einzugreifen. Kostic war quirlig und viel unterwegs. Dadurch sicher einer der auffallendsten Akteure auf dem Platz. Er war es auch, der den schwarz-weißen Anhang mit dem Spiel entscheidenden Tor erlöste. Ein sehr erfolgreiches Debüt des jungen Aleksandar Kostic. Weiter so! Endlich konnten die Zuschauer wieder mit dem Gefühl eines Heimsieges nach Hause gehen.

 

In der Nacht zum darauffolgenden Dienstag, zog Udo Huber die Konsequenzen und gab seinen Rücktritt bekannt. Auch wenn es in letzter Zeit nicht so besonders gut lief, möchte ich Udo meinen Dank aussprechen und auch meinen größten Respekt. Es war sicher nicht immer leicht, aber es gehört einiges dazu, sich der Aufgabe des Präsidenten zu stellen. Dafür danke ich dir Udo!

 

Interessant wird es natürlich nun, was die Nachfolge betrifft. So wie es aussieht, wird sich ein komplett neues Präsidium bilden, denn man konnte vernehmen, dass sowohl Manfred Modli als auch Oliver Heiß nicht mehr kandidieren werden.

 

Kommen wir zurück zum sportlichen. Anscheinend hat der Sieg gegen Stegersbach einiges bei den Spielern bewirkt. Voller Selbstvertrauen traten sie gegen die Amateure der Austria an. Gute 60 Minuten konnten wir soliden Dornbacher Fußball sehen. Der WSK wie ausgewechselt. Zweikampfstark, mutig und auch wesentlich ideenreicher im Spielaufbau. Die Austria zwar technisch überlegen, aber die Hernalser verwerteten Ihre Chancen. Nach der Pause kam es dann noch besser. Der WSK legte nach und ging sogar mit 3:0 in Führung. Das war in der 57 Minute und ich dachte mir: „Was soll da noch passieren?“ Und fast wäre es noch passiert, nämlich, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen. Die Austria kam innerhalb weniger Minuten auf 3:2 heran und schaffte es sogar in Unterzahl die Dornbacher gehörig unter Druck zu setzten. Bei den Spielern des WSK spürte man die Angst, dieses Spiel noch völlig aus der Hand zu geben. Das Selbstvertrauen war futsch und plötzlich mussten wir um die drei Punkte zittern. Es reichte schlussendlich zum Sieg, mit dem wohl kaum jemand gerechnet hatte. Auch wenn es wirklich knapp war, war es seit langem wieder eine Partie in der ich das Feuer sowohl bei den Spielern als auch in mir spüren konnte. Es tat wirklich gut, wieder eine Fußball spielende Sportklub Mannschaft zu sehen. Die Arbeit von Trainer Helmut Kraft scheint nun zu wirken. Ich war schon gespannt, wie sich das Team in Retz präsentieren wird.

 

Die Auswärtsfahrt nach Niederösterreich konnte ich leider nicht antreten. Der Samstag war zu verplant, aber das Handy hatte ich ab 16.15 Uhr bei mir und verfolgte den Live Ticker. Zwar konnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Burschen auch gegen Retz gewinnen könnten, wenn sie die Form der ersten 60 Minuten aus dem Spiel gegen die Austria Amateure mitnahmen, aber dass gleich nach sieben Minuten der erste Treffer für uns fällt, hätte ich nicht gedacht. Paar Minuten später stand es sogar zwei zu Null. In dieser Sekunde fing ich an Ort und Stelle zu tanzen an. Aber ich stoppte dann recht schnell wieder, denn ich erinnerte mich an Dienstag. Das heißt noch lange nichts. Ich als es dann schon 0:3 stand, blieb ich vorsichtig und ich beschloss, um meine Nerven zu schonen, erst am Ende des Spiels den finalen Stand zu checken. Als ich das Ergebnis von 3:5 erblickte, war ich leicht wie eine Feder. Freude, Erleichterung und auch Stolz erfüllten mich. Der Sportklub ist wieder da! So kann es ruhig weiter gehen.

 

Ganz wichtig ist es, nach den drei Siegen in Folge, eigentlich unglaublich, wann hatten wir das zuletzt, auch heute gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Ritzing, diese Leistung zu bestätigen und den vierten Sieg ein zu fahren. Um das zu ermöglichen, müssen wir heute einen Support liefern, wie in Dornbach noch nie gesehen hat. Ich für meinen Teil, werde heute Abend sicher heiser nach Hause gehen.

 

Auf einen spannenden Fußball Abend!

 

Ein schwarz-weißes Rock'n'Roll Baby!

 

Euer

 

Zed Eisler