Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 15
  2. Der Wiener Sportklub konnte drei Heimsiege in Folge feiern.
  3. Der WSK hat in den letzten neun Runden nur einmal verloren.
  4. In der Vorsaison verlor der Sportklub das Heimspiel gegen den FAC mit 0:3.
  5. Der FAC ist die viertbeste Auswärtsmannschaft.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 12.11.2010

Also besser kann es ja momentan wohl nicht laufen. Nach dem 3:3 in Ritzing, mussten wir in Dornbach gegen die Amateure aus Mattersburg antreten. Sicher kein leichtes Spiel, denn die Mattersburger wussten über weite Strecken dieser Herbstsaison durchaus zu überzeugen. Ein wenig Sorgen bereitete mir auch der späte Ausgleich, den die Mannschaft per Schlusspfiff in Ritzing hinnehmen musste. Nach der Partie konnte man die Enttäuschung in den Gesichtern der Spieler deutlich sehen. Hoffentlich spukte, der Verlust der zwei Punkte nicht noch in den Köpfen umher und gefährdet die tolle Serie des WSK. Mit einem Sieg wäre man seit acht Spielen ohne Niederlage.

 

Vor dem Spiel holte ich auf der Alszeile einige Tipps der Fans ein. Die geschlossene Meinung war, dass, wenn uns ein Sieg gelingt, dieser sehr knapp ausfallen sollte. Einzig ein sehr großer Optimist tippte auf ein 7:0, was aber eher als Wunschdenken zu zählen war und nicht als ernst gemeinter Tipp. Wie auch immer, die Mehrheit der Sportklub Fans behielten recht, denn die "Dornbacher Buam" besiegten die Mattersburger Amateure knapp mit 1:0. Ein Sieg und drei Punkte, die nach dem Spielverlauf nicht unbedingt zu erwarten waren. Die Partie verlief eigentlich wie ein klassisches 0:0. Über weite Strecken neutralisierten sich die beiden Teams gegenseitig. Zwar mit Vorteilen für die den WSK, der sich aber in der ersten Hälfte keine zwingende Chance heraus spielen konnte. Den Mattersburgern erging es nicht besser. Nach neunzig Minuten mussten sie zur Kenntnis nehmen, keine Torchance vorgefunden zu haben. Wie auch schon in Ritzing, freundete ich mich bereits mit dem Unentschieden an, als wieder einmal Thomas Helly uns erlöste. Unsere Nummer 19 netzte auf der Seite der blauen Tribüne ein. Das Tor zieht immer wieder in Zeitlupe vor meine Augen vorbei. Die Freude war auch diesmal natürlich groß. Die Menschen auf der FHT brachten die Tribüne zum schwanken. So groß war sie, die Freude. Im Gegensatz zur Partie im Burgenland, brachten die Hernalser die drei Punkte sicher über die Zeit. Keine bösen Überraschungen kurz vor Schluss. Um eine solche zu liefern, waren die Gäste aus Mattersburg zu schwach in der Offensive.

 

Nach diesem Sieg, liegt der WSK nur mehr drei Punkte hinter der Spitze. Leader der „Eastern League“ ist Parndorf, die Ritzing als nächsten Gegner hatten. Hoffen wir mal, dass sich Ritzing genauso bissig zeigt wie im Spiel gegen den WSK. Vielleicht schaffen sie einen Sieg. Dann könnten wir mit einem Erfolg gegen Ostbahn mit Parndorf in Tabelle gleich ziehen.

 

Bevor ich aber auf das Spiel in Simmering eingehe, sollte ich vorweg vielleicht auf ein paar Punkte hinweisen. Ostbahn ist eine Mannschaft, die man nicht unterschätzen sollte. Zwar wurde die letzte Partie, im Cup, sicher mit 4:2 gewonnen, aber man darf trotzdem nicht zu selbstsicher in dieses Spiel gehen. Eine andere wichtige Info ist, dass unser lieber Sertan immer sehr gerne gegen die Ostbahn spielt und auch trifft. Als letztes sei noch anzumerken, dass Ostbahn die Mannschaft mit den meisten Gegentoren der Liga ist. Zusammengefasst sollte es eigentlich drei Punkte für die Dornbacher geben und somit eine Prolongierung der tollen Serie, welche mit dem Interimsteam begonnen hat.

 

Mit diesen Vorzeichen reisten wir, durchaus optimistisch, in Simmering an. Prächtiges Wetter, sprich Sonnenschein und knapp 20 Grad C°, boten schon einmal die richtigen Rahmenbedingungen. Um diese vor Spielbeginn noch abzurunden, gehört ja ein schönes helles Getränk dazu sowie eine gepflegte „Eitrige“ mit ein oder zwei Scheiben Brot. Allerdings stellte sich dieses Unterfangen als recht schwierig heraus. An der Kantine, mit schönen Farbbildern angeboten, um die hungrigen Fans so richtig zu verzaubern, schockierte der angegebene Preis. Leider habe ich kein Beweisfoto, aber da schreiben die Simmeringer tatsächlich für ein Kombiangebot, Cola mit der schon erwähnten Käsekreiner, zu einem Preis von € 180,- aus. Wer es ein bisserl günstiger haben möchte, kann um schlappe € 100,- ein Cola mit einem Paar Frankfurter erwerben. Keine Sorge, bei beiden Angeboten waren Ketchup und Senf inklusive. Als ich die nette Dame an der Ausgabe darauf ansprach, entpuppte sich die ganze Sache natürlich als Scherz, allerdings konnte mir nicht erklärt werden, was man damit bezwecken wollte. Naja, wie auch immer, etwas irritiert wegen des Scherzes und auch wegen der fehlenden Käsekrainer, welche bereits schon vor Spielbeginn ausverkauft war, postierten wir uns geschlossen an der Seitenlinie, um unsere Mannschaft tatkräftig zu unterstützen. Auch dieses Mal traf ich wieder den optimistischen jungen Mann, der auch diesmal wieder meinte: „Diesmal wird’s aber sicher ein 7:0.“ Er sollte mit diesem Tipp gar nicht so daneben liegen, denn wir bekamen wirklich sieben Tore zu sehen. Erfreulicherweise wurden sechs davon vom Sportklub erzielt. Das Ehrentor der Ostbahn fiel in bereits aussichtsloser Situation, als es bereits 0:6 aus Sicht der Heimmannschaft stand. Um auf die paar Punkte einzugehen, die ich vorhin erwähnt habe; an diesem Nachmittag war die Ostbahn keinesfalls der schwierige Gegner. So leid es mir tut, aber die Simmeringer boten eine desaströse Leistung. Wenn sie sich nicht stark verbessern, sehe ich schwarz für die roten Teufel und der Abstieg in die Wiener Liga wird kaum zu vermeiden sein. Sechs Tore erzielten wir zuletzt gegen Gaflenz, letztes Frühjahr auf dem Sportclubplatz. Und auch diesmal erzielte Sertan Günes seine Tore. Gleich dreimal durfte die Mannschaft mit ihm jubeln. Als weitere Torschützen konnten sich Patrick Wunderbaldinger, der eine sehr gute Partie spielte, Mirza Berkovic und natürlich auch Thomas Helly in die Liste eintragen.

 

Der Mannschaft muss man klarerweise ein Kompliment aussprechen, denn eigentlich war das Spiel bereits nach zwanzig Minuten gegessen, als man mit 2:0 führte. Dennoch ruhte sich die Mannschaft nicht darauf aus, sondern versuchte mit weiteren Treffern die Tordifferenz entsprechend aufzubessern, was schließlich auch gelang. Nach dem Schlusspfiff lies sich das Team verdienter Weise von den Fans feiern. Diesmal konnte man die Freude in den Gesichtern der Spieler sehen. Der späte Ausgleich in Ritzing hatte keine Spuren hinterlassen. Jubelnde Fans, strahlende Mienen und ein sensationelles 6:1. Ein perfekter Samstag, der aufgrund der lange andauerten Feierlichkeiten über diesen Sieg, noch ein ganz langer werden sollte.

 

Wer hätte sich nach den ersten Runden gedacht, dass wir noch in der laufenden Herbstsaison ein „Six-Pack“ in der Ferne bejubeln können. Ich glaube niemand. Gerade deswegen möchte ich mich bei allen Beteiligten für die letzten Wochen bedanken. Eine wirklich sehr, sehr coole Sache. Nun neun Spiele ungeschlagen. Weiter so!!!

 

In der Tabelle sind wir mittlerweile auf Platz drei, immer noch drei Punkte hinter Parndorf, für die Ritzing kein Stolperstein war.

 

Heute spielen wir gegen den FAC. Mit einem weiteren Sieg würden wir mit 27 Punkte in die Winterpause gehen. Eine durchaus ansprechende Ausbeute, wenn man die Ausgeglichenheit der Liga bedenkt. Supporten wir unseren Wiener Sportklub noch einmal bevor wir uns zum Winterschlaf zurück ziehen, mit einer derartigen Stimmgewalt, die die Grundmauern der Umgebung zu beben bring.

 

Ein schwarz-weißes Rock’n’Roll Baby….

 

Euer

 

Zed Eisler