Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 27
  2. Der Wiener Sportklub ist nur auf Platz 13 der Heimtabelle.
  3. Der WSK weist eine negative Heimbilanz von (S-U-N) 4-2-7 auf.
  4. In der Hinrunde konnte der Sportklub gegen Aufsteiger Stadlau auswärts mit 1:0 gewinnen.
  5. Stadlau verlor die beiden letzten Auswärtspartien.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 13.05.2016

Ich habe mitten in der Saison Sportklub-Entzugserscheinungen. Das ist nicht gut! Die letzte Partie, die ich gesehen habe, war die gegen Neusiedl. Seit dieser so unnötigen Niederlage konnten unsere Burschen nur noch einen Punkt, den gegen die Admira Juniors, holen. In den Spielen gegen die Austria Amateure und gegen Horn war nichts zu holen. Zum einem war ich irgendwie sogar froh, dass ich die Spiele nicht sehen konnte, da die letzten Leistungen die ich sah, vor allem die gegen Neusiedl, alles andere als berauschend waren. Dieser Gedanke flackerte aber nur kurz auf, denn natürlich will ich die Matches sehen, keine Frage.

 

Als die Partie gegen die Austria Amateure gerade im Gang war, saß ich bei einem Business Dinner in Köln. Im Zuge meines neuen Jobs musste ich in den letzten Wochen die meiste Zeit in Deutschland verbringen und auch in dieser Woche werde ich aus diesem Grund heute beim Spiel gegen Stadlau nicht dabei sein können. Es ist ja noch so tragisch, die neue Position in meiner Firma ist toll und meine beiden Chefs sind wirklich klasse. Als an dem besagten Freitag der offizielle Teil des Abends vorüber war und der Business Dinner gemütlich ausklang, startete gerade die zweite Hälfte gegen die Austria Amateure. Davor hatte ich den einen oder anderen Blick auf das Handy gewagt, da mich meine Kumpels mit Infos versorgten. Was ich da in den wenigen Sekunden zu lesen bekam, erfreute mich kein bisschen. Passend zur lockereren Stimmung des Abends in Köln ging es dann, wie es unter Männern ja oft so ist, um Fußball. Das Standing der Österreicher im Fußball, sei es nun im Bezug auf die Nationalmannschaft oder auch in der deutschen Liga, hat sich enorm verbessert. Die souveräne Qualifikation für die Euro 2016 und auch die starken Legionäre genauso wie die erfolgreichen Trainer wie Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl, zeigten ihre Wirkung. Sogar der Wiener Sportclub war einem ein Begriff. Stichwort Juventus!

 

Nun ja, immerhin schaffte ich es letzten Freitag, noch rund 25 Minuten vom Spiel gegen den SV Horn via Livestream zu sehen. Die Horner bieten diesen Service an. Eine feine Sache. Ich weiß ja nicht, wie die ersten 65 Minuten verlaufen sind, aber aufgrund der 3:0 Pausenführung der Niederösterreicher lässt sich vermuten, dass diese nicht sehr anschaulich waren. Was ich noch zu sehen bekam, war eine praktisch nicht vorhanden Dornbacher Mannschaft. Erschreckende Fehlpässe, schwach im Zweikampf und immer den gewissen Schritt zu spät. Ja, man spielte gegen den Tabellenführer und Titelkandidaten, aber trotzdem. So stelle ich mir das einfach nicht vor. Die ersten vier Runden sahen wir ganz andere Leistungen. Zwar gegen schwächere Gegner, die sich alle ebenfalls in der unteren Tabellenregion wiederfinden, aber in diesen Spielen brennte einfach ein ganz anderes Feuer. Momentan brennt im Grunde genommen gar nichts und die Mannschaft muss wirklich aufpassen, dass sie nicht doch noch absteigt. Nur mehr vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind quasi nichts. Vor allem deswegen, weil die direkten Kontrahenten wie Schwechat, Neusiedl und Oberwart, konstant Punkten. Wir nicht. Das kann noch richtig eng werden und genauso wieder ein Herzschlagfinale gegen wie die letzten beiden Jahre.

 

Aufgrund dieser Fakten kann man eigentlich gar nicht anders als vor dem heutigen Spiel von einem Pflichtsieg gegen Stadlau zu sprechen. Sicher keine leichte Aufgabe. Allerdings schwächeln die Stadlauer seit dem Beginn der Frühjahrssaison immer wieder. Mit etwas Glück ist ein Sieg nicht unrealistisch. Ich hoffe, dass jedem einzelnen Spieler die Lage wirklich bewusst ist. Wir sind in akuter Abstiegsgefahr und sollten in den letzten vier Runden wichtige Punkte einfahren um dies zu verhindern. Das Programm ist alles andere als auf die leichte Schulter zu nehmen. Heute Stadlau, dann Ebreichsdorf und Sollenau auswärts und zum Schluss daheim gegen Ritzing. Die Konstellationen lassen einen nicht auf viele Punkte hoffen. Ich würde mir wünschen, das bereits erwähnte Feuer der ersten vier Runden wieder zu sehen. Mit Leidenschaft kann man vieles schaffen!

 

Also bitte Burschen…fasst euch ein Herz und kämpft bis zum Ende! Ihr könnt es aus eigener Kraft schaffen. Erspart euch den Nervenkitzel und holt heute drei Punkte!

 

Ich bin mir sicher, dass auch die Anhänger einen beneidenswerten Support darbieten werden. Singt die Jungs zum Sieg und ich hoffe, dass ich von einem Sieg lesen kann, sobald ich aus dem Flieger steige! Gebt alles!

 

Ein pushendes schwarz-weißes Rock’n’Roll Baby!

 

Euer

 

Zed „Moxie“ Eisler