Fakten rund um diesen Artikel:
Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 10.04.2015
Vier Runden wurden in der Frühjahrsrunde gespielt bevor letzten Freitag die Austria Amateure zu Besuch kamen. Die Ausbeute war in eben diesen doch recht mager. Drei Punkte aus vier Partien; damit kann man nicht zufrieden sein. Nach dem furiosen 7:0 gegen Neuberg folgten drei Niederlagen. Letzte Woche die im Derby gegen die Vienna. Da es auch dieses Jahr in der Tabelle äußerst eng zugeht, schlitterte der WSK wieder in den Abstiegskampf. Um sich eine ordentliche Portion Selbstvertrauen für diese Aufgabe zu holen, wären drei Zähler bitter nötig. Doch gerade gegen die jungen Austrianer sicher kein leichtes Unterfangen. Trotz des Sieges im Herbst und des eher verhaltenen Starts der Veilchen ins Frühjahr, konnte man nicht unbedingt Punkte erwarten. Vorsichtiger Optimismus ist aber nie verkehrt. Dieser sollte sich aber bezahlt machen.
Das Match selbst war zwar kein fußballerischer Leckerbissen, aber, und das ist es was zählt, wir gingen als Sieger vom Platz. Unsere Gäste dominierten zwar von Beginn an das Spiel, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Und dann, ganz unverhofft, das 1:0 für den Sportklub. Gegen den Spielverlauf, aber egal. Es sollte eine Nervenprobe der Extraklasse werden, bis wir den Sieg schlussendlich feiern konnten. Eine lange Nachspielzeit bescherten mir ein paar zusätzliche graue Haare, aber auch das ist egal, denn ergraute Männer sollen angeblich sexy sein. Also ein schöner Nebeneffekt noch dazu. Als der Schlusspfiff ertönte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Drei Punkte, sehr wichtige Punkte. Anhand der Reaktionen konnte man merken, dass sich dem sowohl die Mannschaft als auch die Zuschauer bewusst waren.
Nicht nur im Abstiegskamp ist dieser Sieg sehr wertvoll, denn auch für das Trainerteam und das komplette WSK Universum, war ein Erfolg schon äußerst wichtig. In den letzten Wochen gab es zahlreiche Diskussionen um mehrere Themen. Wie sieht es bei der Rückführung aus? Was tut sich bezüglich Stadionsanierung? Und zuletzt der Vorfall um Sertan Günes. Gerade was Sertan betrifft gehen die Meinungen weit auseinander. Schlussendlich ist es aber so wie es ist. Klar, auch ich hätte gerne genauere Informationen zu der ganzen Geschichte gehabt, aber der Vorstand hat sich dazu entschlossen, das Thema nicht breit zu treten. Auch Sertan hält sich diesbezüglich zurück, also muss man es so akzeptieren. Punkt, Ende!
Ich kann die zahlreichen Menschen nicht verstehen, die ihre Schimpftiraden in diversen Foren und auch auf Facebook loslassen. Kritik abliefern ja, Beschimpfungen unter der Gürtellinie nein! Das gilt aber nicht nur für den Fall unserer alten Nummer 10, sondern generell für Themen die den WSK betreffen. Was da teilweise abgeht ist schon mehr als fragwürdig. Einzelne Personen werden derartig in den Dreck gezogen und nieder gemacht, obwohl sie, und da bin ich mir sicher, nach bestem Gewissen handeln. Immer wieder ist vom Niedergang des Wiener Sportklubs zu lesen und wie bescheiden nicht die Vereinsführung, Trainerteam und alle anderen Mitarbeiter handeln. Fakt ist nun mal, dass wir ein Regionalligaverein sind, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aus diesem Grund haben wir auch nicht die Möglichkeit, mit einem zehn Punkte Polster von Platz eins der Tabelle auf unsere Verfolger runter zu schauen. Wichtig ist, dass wir uns finanziell stabilisieren, nicht absteigen und das Stadionprojekt sowie die Rückführung voran bringen. Und das ist der Fall. Wenn das alles auf Schiene ist, kann man sicher wieder größeren Projekten widmen.
Mit ist schon klar, dass es an dem Verhalten mancher Leute nichts ändern wird und es weiterhin diverse Beschuldigungen geben wird, aber es war mir ein Bedürfnis das loszuwerden. So wie die Pessimisten ihre Meinungsfreiheit nutzen, so tue ich es auch. Unser Trainer soll die Möglichkeit haben, in Ruhe zu arbeiten und die Mannschaft zu formen. Das geht einfach nicht von heute auf morgen. Auch unser Vorstand soll sich nicht beirren lassen, denn ich habe das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind. Und das sowohl was die Finanzen betrifft als auch die Rückführung und Stadionsanierung. Das ist meine Meinung dazu.
Nach dem Sieg gegen die Jungveilchen kommen heute die Amateure aus St. Pölten zu uns. Auch unser Gegner muss sich mit dem Thema Abstieg beschäftigen und deshalb wäre heute ein weiterer Sieg gegen einen direkten Konkurrenten äußerst hilfreich uns wünschenswert.
Supporten wir unsere Jungs wieder in gewohnter Manier und beflügeln wir sie mit unseren wohlklingenden Gesängen zum Sieg.
Ein durchaus positiv gestimmtes schwarz-weißes „Rock’n’Roll Baby“!
Euer
Zed „Moxie“ Eisler