Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 2
  2. Der Wiener Sportklub verlor in der ersten Runde in Schwechat  mit 1:2.
  3. SKU Amstetten gewann das erste Match gegen den FAC mit 2:0.
  4. In der Vorsaison endete das Spiel in Hernals 0:0.
  5. Die Bilanz gegen Amstetten ist ausgeglichen: (S-U-N) 1-2-1

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 09.08.2013

Die neue Saison ist da. Mit ihr auch einige Veränderungen. Wir haben ein neues Präsidium und auch einige neue Spieler. Dafür sind aber auch viele Kicker vom WSK zu anderen Vereine abgewandert. Unter anderem unser langjähriger Kapitän Ingomar Szabo. Um ihn tut es mir besonders leid. Zwar kann ich seinen Abschied auch irgendwie nachvollziehen, da er letzte Saison kaum Spielzeiten bekommen hat. Ob das nun wirklich der eigentliche Grund für den Wechsel von Ingo war, weiß ich nicht. Wenn dem so ist, hätte ich mir gewünscht, dass Ingo in der neuen Saison den Kampf ums Leiberl angenommen hätte, so quasi: „Jetzt erst recht!“ Fast genauso schmerzlich war für mich der Abgang von Marco Dogas, der letzte Saison ein paar erste Schritte in der Kampfmannschaft machen durfte. Vielleicht kommt er ja mal wieder zu den Hernalsern retour. So wie Peter Kohlhauser. Ihn hat es von Mistelbach wieder zurück an die Alszeile gezogen. Jeden Wechsel hier nun zu erwähnen, wäre in meinen Augen nicht Sinn der Sache, da kann jeder online weitere Infos einholen, wenn ihr/ihm danach ist.

Trotz allem muss ich zwei Transfers noch nennen. Wie schon zu erwarten konnten Rade Djokic und Dragan Dimic nicht gehalten werden. Ich hatte mir eigentlich gedacht, dass es Rade Djokic wieder in eine höhere Liga ziehen wird, aber sowohl ihn als auch Dragen Dimic verschlug es zum Aufsteiger Wiener Viktoria. Für unseren neuen Konkurrenten sicherlich eine Verstärkung, keine Frage. Da muss ich jetzt natürlich eigensinnig sein und hoffe, dass beiden kommende Saison weniger erfolgreich sind. Man mag es mir verzeihen.

 

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten, haben wir nun auch einen neuen Präsidenten. Manfred Tromayer wird nun mit seinem Team versuchen, den WSK wieder auf gesunde finanzielle Beine zu stellen, um die Rückführung in den WSC zu ermöglichen. Diese beiden Punkte, die Rückführung und die in diesem Bezug obligatorische Entschuldung des Wiener Sportklubs, sind sicherlich die wichtigsten Punkte, mit denen das neue Präsidium zu tun hat. Nicht minder wichtig ist es aber auch, das Projekt Stadionsanierung weiter voran zu treiben. Da kann es durchaus von Vorteil sein, dass Manfred Tromayer Baumeister ist. Schaden kann es sicher nicht!

 

Abgesehen von den eben erwähnten Aufgaben liegt mir persönlich die Verbesserung der Transparenz und Kommunikation am Herzen. Bei der Wahl des Vorstandes wurde vom neuen Team betont, das eben diese beiden Aspekte auch Ihnen sehr wichtig sind und alles versucht wird, diese zu verbessern. In den letzten Monaten, musste man ja beinahe um Informationen betteln. Hoffentlich werden wir ab sofort besser auf dem Laufenden gehalten. Ich wünsche dem neuen Präsidenten und seinem Team viel Erfolg für die sicher nicht leichte Aufgabe.

 

Sportlich gesehen ist es für mich recht schwierig meine Erwartungen zu erläutern. Ich habe bis heute, es ist der Sonntag nach dem Cup Spiel, auf welches ich gleich noch zu sprechen komme, kein Testspiel gesehen. Durch den Wechsel von Rade Djokic ist uns ein sehr wichtiger Offensivspieler abhanden gekommen, den es nun zu ersetzten gilt. Auch ein Andreas Tiffner, der sich meiner Meinung nach sehr gut in der Innenverteidigung geschlagen hat, widmet sich neuen Aufgaben. Für Tiffner wurde ein Ersatz in Raphael Rathfuß gefunden. Für Djokic allerdings noch keiner. Zwar wurde Fuat Karacan von der U23 in die Kampfmannschaft gezogen, immerhin wurde er letzte Saison Torschützenkönig, was aber noch nicht bedeutet, den Verlust eines Klassestürmers wie Rade Djokic gleich zu kompensieren. Ich habe großes Vertrauen in die Talente von Fuat Karacan, aber es wäre verwegen, sofort Höchstleistungen von ihm zu erwarten.

 

Das bringt mich auch gleich zur Cup Partie gegen Sollenau. Wenn ich so ehrlich sein darf, war das eigentlich das bescheidenste Los, das uns passieren konnte. Wir müssen gegen einen direkten Liga Konkurrenten, noch dazu auswärts, antreten. Alles in allem, äußerst unattraktiv. Dennoch setzte ich große Hoffnungen daran, endlich wieder einmal im Cup eine Runde weiter zu kommen und den ersten Schritt zu setzten, es Pasching nach zu machen. Sechs Spiele müssen nur gewonnen werden. Das ist zu packen. Mit ein bissl Glück hat uns die internationale Bühne bald wieder. So blauäugig und naiv das auch klingen mag, ich war mir sicher, dass wir zumindest Sollenau schlagen und vor Saisonbeginn eine ordentliche Portion Selbstvertrauen abholen. Aber es kam mal wieder ganz anderes als erhofft. Die Dornbacher gerieten recht schnell in Rückstand und vermochten es nicht, den Gegner unter Druck zu setzten. Es fehlte uns ganz klar ein aktiver Offensivspieler, der die Verteidigung beschäftigt. Sertan Günes blieb farblos, Aleksander Kostic konnte ab und zu seine technischen Fähigkeiten aufblitzen lassen. Mehr passierte aber auch nicht.

In der zweiten Hälfte ging es dann ein bisschen besser. Wir hatten die Sollenauer nun etwas besser im Griff und konnten wurden etwas aktiver. Der Ausgleich durch Marcel Kracher ließ mich hoffen und es schaute eigentlich auch gar nicht so schlecht aus.

So ging es in die Verlängerung, was weitere 30 Minuten Hoffnung bedeutete. Mir war aber absolut klar, dass, falls es ins Elfmeterschießen gehen sollte, wir verlieren würden. Die Verlängerung wurde ohne Treffer beendet. Es war eh klar, meine schlechten Prognosen gehen immer auf, die guten so gut wie nie. Es war wirklich zum schreien. Der Cup hatte noch gar nicht richtig begonnen und der WSK war ausgeschieden. Schon wieder.

Ich glaube man merkt noch meinen Frust über das Ausscheiden. Es ist aber nicht so, dass ich nun zum absoluten Pessimisten geworden bin. Nein, auf keinen Fall. Heute haben wir das erste Heimspiel. Ich hoffe, wir haben schon den ersten Sieg (letzte Woche gegen Schwechat) in der Tasche und haben uns dort die Portion Selbstvertrauen geholt, die wir in Sollenau verpasst haben.

 

Die Leistung im Cup hatte ja in Summe gepasst und lässt auf eine gute Saison hoffen. Wenn wir in der Offensive noch kreativer und durchschlagskräftiger werden, ist durchaus etwas möglich.

 

Konzentrieren wir uns aber auf das heutige Spiel gegen Amstetten. Ich schätze die Nie-derösterreicher diese Saison sehr stark ein und denke, dass wir ein sehr spannendes Spiel erleben werden. Supporten wir unsere Mannschaft mit vollem Einsatz.

 

Ein schwarz-weißes Rock'n'Roll Baby!!!

 

Euer

 

Zed Eisler