Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 21
  2. Der Wiener Sportklub verlor die letzten drei Matches und steht unter Zugzwang.
  3. Der WSK ist auch die fünf letzten Heimspiele ohne Sieg.
  4. Vorige Saison konnte der Sportklub sein Heimspiel gegen Stegersbach mit 1:0 gewinnen.
  5. Stegersbach weist mit (S-U-N) 4-1-4 eine ausgeglichene Auswärtsbilanz auf.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 12.04.2013

So, jetzt wird’s kompliziert. In der eigentlichen zweiten Ausgabe der Alszeilen, die zum ursprünglichen Mattersburg Amateure Spiel Termin erscheinen hätte sollen, lobte ich noch die Entwicklung der Mannschaft. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir zum Auftakt den Sieg gegen Ostbahn und darauf daheim dieses irrsinnige Unentschieden gegen Schwechat auf unserem Konto. Doch dann folgten die Matches gegen die Rapid Amateure und gegen Amstetten. Ich muss zwar zugeben, dass ich bei beiden nicht vor Ort war, aber was ich über diese beiden Auftritte des WSK hören und lesen konnte, war absolut Besorgnis erregend. Lust- und Ideenlos sollen unsere Dornbacher agiert haben. Grundsätzlich muss ich ja sagen: „Klar, auch Helmut Kraft ist kein „Wunder-Wuzzi“ und kann in kurzer Zeit ein Schwarz-Weißes Dream-Team daher zaubern.“ Das große „Aber“ an dieser Geschichte ist, dass vor allem Ritzing und auch Ostbahn, in diesem Frühjahr durchaus zu punkten verstehen. Gut, wir haben derzeit zwei Spiele weniger absolviert als Ritzing, aber die Burgenländer sind auf drei Punkte an uns herangekommen. Also da müssen sich die Hernalser nun wirklich zusammen reißen und so richtig Gas geben, damit wir dieses Abstiegsgespenst schnell wieder auf Distanz halten können!

 

Nun ja, was kann ich jetzt noch so schreiben.....ich habe die letzten beiden Spiele nicht gesehen, also wäre es nicht fair zu urteilen. Also könnte ich mich diesbezüglich nur auf das Hörensagen beziehen. Ob es wirklich so Besorgnis erregend war bzw. ist werde ich unter anderem heute sehen. Dazwischen sollte ja auch endlich die Partie gegen die Mattersburg Amateure stattgefunden haben. Vielleicht haben wir dann auch wieder drei Punkte mehr verbucht. Wichtig wäre es allemal, denn obwohl die Mattersburger sehr gut unterwegs sind, immerhin sind sie am vierten Tabellenplatz wieder zu finden, sollte der Wiener Sportklub durchaus den Anspruch haben, gegen jeden Gegner der Ostliga voll punkten zu können. Ausrutscher gegen direkte Konkurrenten dürfen sowieso nicht passieren, denn dann könnte es wirklich verdammt knapp werden.

 

Außerdem wäre es nicht nur für die Mannschaft wichtig auf die Siegerstraße zurück zu finden. Auch für die Anhänger der Dornbacher wäre es Balsam für die Seele, wieder einmal das Gefühl eines Heimsieges zu empfinden. Irgendwie verspürte ich beim Spiel gegen Schwechat, eine leicht, sagen wir mal, zurückhaltende Stimmung auf der FHT. Das Feuer, das ich in meinem ersten Artikel in diesem Frühjahr erwähnte, wird wieder schwächer und ich vermute es geht da einigen Leuten nicht anders. Das Team wird natürlich weiterhin unterstützt, keine Frage, aber nicht mit dem Enthusiasmus den man von früher kennt. Die Pausen zwischen den Anfeuerungsgesängen werden immer länger und ab und zu breitet sich eine Stille auf der Tribüne aus, die mich irgendwie beunruhigt. Nachzuvollziehen ist das allemal, wenn man bedenkt, was man als Fan die letzten Monate zu sehen bekommen hat. Nicht nur was die Leistung des Wiener Sportklubs betrifft, auch andere Umstände spielen damit. Was passiert in Richtung Rückführung oder Stadionsanierung? Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass so gut wie gar nichts passiert. Und wenn doch, dann erfährt man es nicht. Auch das trübt, zumindest bei mir, die Stimmung.

 

Wo wird die Reise hingehen? Diese Frage habe ich mir in den letzten Monaten etliche Male gestellt. Die Möglichkeiten sind zahlreich und viele dieser Szenarien enden leider nicht schön. Ich kenne mich rechtlich überhaupt nicht aus, wie das mit der Namensgebung weitergeht, wenn die Rückführung bis 2014 nicht machbar ist. Ich für meinen Teil, will keinen FC Schwarz-Weiß Hernals, spielen sehen. Auch wenn sonst alles gleich bleibt, die Mannschaft, die Austragungen der Matches auf dem Sportclubplatz, es wäre einfach nicht dasselbe. Als ich als kleiner Zwerg hier das erste Mal den Wiener Sportclub spielen sah, bin ich Sportclub Fan geworden und nicht Anhänger von FC irgendwer. Man stelle sich mal vor, die Austria hätte ähnlich Probleme und müsste sich in FC Verteilerkreis Favoriten oder Rapid in FC Hütteldorf umbenennen. Das würde ja niemand einfach so hinnehmen.

 

Ich würde es einfach mal so ausdrücken, ganz kindisch und eigennützig: Bei meinen ersten Besuch hier, am Sportclubplatz habe ich ein Ticket für eine Sportclub-Reise gebucht und keinen Roulette-Urlaub, bei dem ich nicht weiß in welchem Hotel ich lande. Nein, was ich gebucht habe, möchte ich auch bekommen. Bis zu meinem letzten Atemzug. Aus, Schluss, kein Platz für Verhandlungen!

 

Also bitte, setzt euch zusammen und findet endlich eine Lösung. Ist das wirklich so schwer? Jeder einzelne der durchschnittlich 1.300 BesucherInnen kommt aus einem bestimmten Grund hierher. Bei der/dem einen sind es schöne Erinnerungen, oder man trifft hier seine Freunde, vielleicht ist es auch so eine Vater-Sohn-Geschichte oder man kommt einfach hierher, weil man sich hier von seinem Alltag erholen und abschalten kann. Die Möglichkeiten könnten endlos aufgezählt werden. Aber man sollte unbedingt auch diese Perspektive betrachten. Soll das alles den Menschen weggenommen werden? Ist es das Wert eine Sache, die jede zweite Woche 1300 Menschen dazu bewegt sich zu versammeln, aufs Spiel zu setzten? Es gibt sicher eine Lösung, mit der beide Seiten, sowohl C als auch K, zufrieden sind. Diese gilt es nun zu finden! Bitte!

 

Legen wir diese Gedanken für das Spiel gegen Stegersbach zur Seite und supporten wir unser Team mit allem was wir haben!

 

Ein schwarz-weißes Rock'n'Roll Baby!!!

 

Euer

 

Zed Eisler