Fakten rund um diesen Artikel:

  1. Runde 20
  2. Der Wiener Sportklub ist Runden in Folge sieglos
  3. Der WSK konnte in dieser Saison in jedem Heimspiel zumindest einen Treffer erzielen.
  4. Die Mattersburg Amateure kassierten zwei Auswärtsniederlagen in Folge.
  5. Die Mattersburg Amateure spielten vier Runden in Folge nicht zu Null.
  6. In der Hinrunde endete das Match 3:3
  7. In Vorsaison gewann der WSK das Heimspiel mit 1:0.

Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 30.03.2012

Tja, nichts wurde aus dem ersten vollen Erfolg im Frühjahr. Ein Remis gegen Amstetten und dann die Woche darauf die erste Niederlage nach drei Punkteteilungen. Ritzing siegte daheim mit 2:0 und die Dornbacher fuhren ohne Profit aus dem Burgenland zurück nach Hause.

 

Das Spiel gegen Amstetten war nicht gerade berauschend, doch konnte man immerhin den Willen der Mannschaft sehen. Woran es mangelte, waren die zündenden Ideen. Die fehlten mir irgendwie an diesem Abend. Darin waren wir schon mal besser. Die Gäste aus Niederösterreich waren nach 60 Minuten eigentlich platt, aber der WSK schaffte es leider nicht, die Überlegenheit auf dem Feld, in Tore um zu setzten. Tragischer Weise musste man sogar bei deutlicher Überlegenheit den Ausgleich hinnehmen. Schade, aber schlussendlich doch ein gerechtes Remis.

 

Bei der Auswärtspartie gegen Ritzing war ich leider nicht vor Ort und verfolgte das Geschehen via Live-Ticker vom PC aus. Laut den eingeholten Infos, war es nicht weiter schlimm das ich die Auswärtsfahrt nicht antreten konnte, denn es dürfte eine eher magere Geschichte gewesen sein. Irgendwie scheint der Wurm drinnen zu sein. Hoffen wir, dass sich im Laufe dieser Woche Franz Maresch etwas einfallen hat lassen, um das Team wieder auf die richtige Spur zu bringen. Drei Punkte wären heute gegen die Mattersburg Amateure sehr wichtig. Schließlich soll ein Abrutschen in der Tabelle verhindert werden. Ich will ja kein Pessimist sein, aber der Vorsprung auf Platz 13, welcher auch noch ein Abstiegsrang werden könnte, beträgt nur noch sechs Punkte. Diese Tatsache sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten.

 

Umso erfreulicher ist aber mein bevorstehender Urlaub. Drei Wochen mit dem Wohnmobil unterwegs. Es geht von Wien weg über Deutschland, Belgien, Frankreich und England nach Irland. Ihr werdet euch jetzt sicher fragen, was mein Urlaub in diesem Bericht verloren hat. Natürlich würde ich nicht darauf eingehen, wenn es keinen Zusammenhang mit Fußball hätte. Ich konnte mit meiner hoch geschätzten besseren Hälfte aushandeln, dass wir einen Stopp in Nottingham machen und ein Spiel von Nottingham Forest besuchen. Die „Tricky Trees“ waren schon immer meine Lieblingsmannschaft in England. Als ich angefangen habe, mich für Fußball zu interessieren, habe ich natürlich einmal nachgesehen, welche Mannschaft in meinem Geburtsjahr das Maß aller Dinge war. Und 1979 waren das eben die „Garibaldi Reds“, wie man sie auch nennt. Wie man aus diesem Spitznamen herauslesen kann, sind die Vereinsfarben rot. Eigentlich sollte ich mich ja zum Erzrivalen von Nottingham eher hingezogen fühlen, da deren Vereinsfarben auch Schwarz/Weiß sind. Aber Notts County konnte mich irgendwie nicht so fesseln, wie es eben Nottingham Forest getan hatte. Übrigens ist das Lokalderby zwischen Forest und Notts County das älteste nachweisbare Fußballderby der Welt. Die erste Austragung fand im Jahr 1866 statt. Weitere interessante Fakts sind zum Beispiel, dass Nottingham die erste Fußballmannschaft war, die Schienbeinschoner benutzte (1874) und, dass sie eine der wenigen Teams sind, die den Titel im Landesmeister Bewerb, dem Vorgänger der Champions League, verteidigen konnten. Außerdem ist Nottingham Forest die einzige Mannschaft, die den Europapokal der Landesmeister öfter gewonnen hat (1979 und 1980) als die heimische Meisterschaft (1978). Ein recht kurioses Detail in einer Vereinsgeschichte. Ein anderer bemerkenswerter Rekord hielt 26 Jahre lang. Zwischen 1977 und 1978 blieb das Team saisonübergreifend 42 Spiele lang ungeschlagen. Erst im Jahr 2004 wurde dieses Kunststück von Arsenal noch übertroffen.

Derzeit spielt Forest in der zweiten englischen Liga, der Football League Championship. Letzte Saison qualifizierte man sich mit Rang sechs in der Tabelle für die Play-offs, wo man um den Aufstieg in die Premier League spielt. Allerdings schied man gegen den späteren Aufsteiger Swansea aus.

Die aktuelle Saison verlief bisher nicht nach Wunsch. Die Tricky Trees starteten schlecht im Herbst und fanden sich bis vor wenigen Wochen auf einem Abstiegsplatz wieder. Erst im Frühjahr konnte sich das Team fangen und sammelte wichtige Punkte im Abstiegskampf. Erst vor eineinhalb Wochen wurde Leeds United auswärts mit 7:3 bezwungen. Ein kräftiges Lebenszeichen.

 

Diese drei Wochen werden einerseits sehr schön aber auch sehr hart werden, denn einerseits werde ich drei Spiele der Dornbacher versäumen, andererseits freue ich mich natürlich schon auf das Spiel in Nottingham und auch auf Irland, wo ich mir bei Gelegenheit auch ein Gaelic Football Match anschauen möchte. Das Wichtigste, ein Roaming Internet Datenpaket, habe ich mir bereits gecheckt. So kann ich zumindest die Spiele des WSK via Live-Ticker verfolgen. Das alles mit einem wohltuenden Guinness natürlich….da schaut die Welt gleich besser aus.

 

Kommen wir noch kurz auf das heutige Spiel gegen die Amateure aus Mattersburg. Die letzten Partien gegen die Burgenländer waren immer sehr schwierig für unsere Hernalser. In der letzten Woche konnten die Amateure einen sicheren Sieg gegen die Columbia feiern und somit Selbstvertrauen für den Antritt an der Alszeile tanken, sprich, man darf den heutigen Gegner keinesfalls unterschätzen.

 

Aus schwarz-weißer Sicht heißt es, die Niederlage gegen Ritzing schnell abschreiben und sich voll auf das heutige Spiel konzentrieren. Besonders wichtig wäre es, wieder etwas kreativer zu spielen, so wie wir es im Herbst einige Male gesehen haben.

 

Ich für meinen Teil, werde heute beim Support unseres Teams, alles geben. Anfeuern, singen und jubeln was das Zeug hält. Die Atmosphäre in mich einsaugen, damit ich die dreiwöchige Abstinenz überstehe.

 

Treiben wir unsere Burschen zum Sieg!

 

Ein schwarz-weißes „Rock’n’Roll Baby“!

 

Euer

 

Zed Eisler