Resümee der Herbstsaison

Luft nach oben

Die Herbstsaison verlief nicht so, wie man sich das gewünscht hat. Das ist mal klar. Auch wenn der Wiener Sportklub in der letzten Saison wieder in einem Herzschlagfinale in der letzten Runde den Klassenerhalt sicherte, hatte ich für die neue Saison die Hoffnung, dass es diesmal besser laufen wird. Grund dafür war unter anderem auch die massive Umgestaltung des Kaders. Andres Reisinger verließ Dornbach nach der letzten Runde im Juni. Statt ihm übernahm Christoph Jank als sportlicher Leiter auch die Verantwortung als Trainer und agierte von nun an in einer Doppelfunktion.

 

Im Kader der Hernalser tat sich einiges. Neben Christoph Hevera, David Kraft, Franz Faszl, Mario Seckel und dem glücklosen Marcel Brillmann verließen auch Daniel Schillhammer, Özkan Yücel und Niko Thurnwald die Alszeile. Am schwersten traf mich der Abschied allerdings von Jürgen „Legolas“ Csandl, der sich Richtung Vienna verabschiedete. Genauso verließ Eric Auss, der immer wieder gute Matches ablieferte, den Sportklub um für den Liganeuling Traiskirchen aufzulaufen.

 

Als erste Neuzugänge konnten Martin Kraus als Keeper und Gerald Peinsipp als Defensivkraft verpflichtet werden. Als Backup von Martin Kraus wurde Lukas Fila von Rapid ausgeliehen. Daniel Randak wurde quasi als Brillmann Ersatz geholt und Marcel Kracher als alter Bekannter zurück nach Dornbach gelotst. Florian König (Innenverteidigung) stieß noch aus Sollenau zum neuen Kader dazu. Peter Schützenhofer (Mittelfeld), Thomas Steiner (Defensive und Mittelfeld), Philip Obermüller (Mittelfeld) und Moritz Schaller (ebenfalls Mittelfeld) waren weiter Neuzugänge beim Wiener Sportklub. Kapitän Philip Dimov sowie Daniel Seper verlängerten an der Als. Mirza Berkovic, Michi Pittnauer, Rafael Pollack und Kevin Weingrill blieben den Dornbachern ebenso erhalten wie Edin Harcevic und Stefan Barac.

So war der neue Trainer, Christoph Jank, mit einer quasi komplett neuen Mannschaft konfrontiert. Kann zum einen ein Vorteil sein, da man mit einem neuen Team, auch leichter neue Wege gehen kann, zum anderen kann es aber auch ein Nachteil sein, da es mitunter länger dauern kann, bis sich die Mannschaft findet.

 

Die erste Runde bescherte uns mit den Admira Juniors eine agile Nachwuchsmannschaft, die den neuformierten Wiener Sportklub gleich auf eine harte Probe stellen würde. Doch die ersten 45 Minuten ließen mich und meine Freunde von einer wahrlich traumhaften Saison phantasieren. Der WSK spielte gefällig, mit Zug nach vorne und kreierte einige Chancen. Leicht hätte man mit einem 4:0 in die Pause gegen können. Leider konnten aber nur zwei Möglichkeiten in Tore verwandelt werden und der Sportklub ging immerhin mit einer 2:0 Führung in die Kabinen. Ein Vorsprung, der mich in Sicherheit wiegte. Fälschlicherweise, wie wir wissen. Eine Unachtsamkeit ermöglichte den Admira Juniors gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Chance die zum 1:2 verwertet wurde. Von da an kam Unsicherheit auf und am Ende des Spiels stand ein 2:2 auf der Anzeigetafel. Ich war zwar enttäuscht aber ich war mir zu diesem Zeitpunkt noch sicher, dass wir einen schönen Herbst erleben werden. Einfach aufgrund der sehenswerten Leistung in der ersten Halbzeit.

 

Darauf folgte eine 2:4 Niederlage in Ebreichsdorf nachdem man bis zur Pause einen 0:2 Rückstand aufgeholt hatte. Am dritten Spieltag verloren die Dornbacher daheim 1:2 gegen Neusiedl. Ein 0:0 gegen Mannsdorf brachte dem Sportklub zumindest einen zweiten Punkt. In Runde 5 verloren wir gegen die Austria Amateure mit 0:1, danach mit dem gleichen Ergebnis gegen Stadlau, um dann erst in der 7. Runde mit einem 0:0 gegen Amstetten den dritten Punkt anzuschreiben. Nach diesen ersten sieben Runden, stieg schon langsam etwas Panik in mir auf. Obwohl das Spiel gegen die Admira Juniors so gut begonnen hatte, war von dieser Spielfreude in den darauffolgenden Partien nicht viel zu sehen. Tragische Figur war unser Kapitän Philip Dimov, der gleich zweimal hintereinander mit Gelb-Rot vom Platz flog. Das Team war nervös und das merkte man deutlich auf dem Feld. Nach 7 Runden war man mit den drei Punkten Vorletzter. Saisonstart verpatzt.

 

Die 8. Runde brachte dann endlich den ersten Sieg. Traiskirchen wurde am Sportclubplatz mit 2:0 bezwungen. Die Erleichterung war groß und was dann folgte, war in einer gewissen Weise Balsam für die Seele. Ab Runde 7 bis zum Match gegen die Vienna in Runde 15 (in der 14. war der WSK spielfrei) blieben die Dornbacher 7 Spiele ungeschlagen. Drei Siege und vier Unentschieden und eine Serie von vier Matches ohne Gegentreffer. Nur im Spiel gegen Schwechat musste der Sportklub in diesen sieben Partien einen Gegentreffer hinnehmen. Sogar gegen den klaren Tabellenführer Ritzing holten unsere Burschen ein ansehnliches 0:0. Das war durchaus ein Qualitätsbeweis der Mannschaft, denn ohne Können schafft das kein Team.

 

Obwohl dann die letzten beiden Runden mit den Niederlagen gegen die Vienna und wieder erstarkten Admira Juniors nicht erfolgreich verliefen, braucht man nicht mit übergroßer Sorge ins Frühjahr gehen. Der Wiener Sportklub überwintert mit 15 Zählern auf Rang 12. Das ist natürlich keine rühmliche Ausbeute, aber in der Regionalliga Ost geht es auch dieses Jahr wieder besonders eng zu. Der WSK hat ein Polster von acht Zählern auf den letzten Platz. Genauso fehlen aber auch nur acht Punkte auf Rang 5. So gesehen ist alles möglich.

 

Große Schwäche der Dornbacher war in diesem Herbst die Offensive. Michi Pittnauer verletzte sich zu Beginn der Saison und fiel komplett aus. Genauso musste Trainer Jank in den meisten Matches auf Rafael Pollack verzichten, der ebenfalls verletzt pausieren musste. Daniel Randak war somit im Sturm praktisch auf sich alleine gestellt. Noch hat er nicht getroffen. Klar ist, dass sich in der Offensive etwas tun muss, denn ohne Tore gewinnt man auch kein Spiel. Hoffen wir, dass sich Michi Pittnauer und Rafael Pollack gleich zum Beginn der Frühjahrssaison fit melden und wieder auflaufen und schnellstmöglich wieder für Tore sorgen können.

 

Es ist besonders wichtig, dass die beiden in die Mannschaft zurückkehren, denn es wird in der Winterpause wohl keine Neuverpflichtungen geben. Das Budget ist eng und lässt derzeit keinen Spielraum für Verstärkungen zu. Besonders im Hinblick auf die geplante Rückführung ist das ein notwendiger Schritt.

 

Zu hoffen bleibt nun, dass sich der Wiener Sportklub an seine Leistungen orientiert, die er in seiner sieben Runden Niederlagen freien Zeit gezeigt hat. Defensiv war das absolut in Ordnung. Wenn es Christoph Jank über den Winter gelingt, die Kreativität neu zu entfachen und er mit der Rückkehr von Michi Pittnauer und Rafael Pollack Offensiv wieder auf seine Stammkräfte zurückgreifen kann, bin ich optimistisch, die Klasse halten zu können.

 

Man sollte die Situation aber keinesfalls unterschätzen. Mit einem ähnlich schwachen Start wie im Herbst kann man ganz schnell an das Ende der Tabelle rutschen. Genauso werden in der zweiten Saisonhälfte mehr Partien auswärts zu spielen sein. Da wäre es hilfreich wieder zu alter Heimstärke zu finden. Man darf auch hoffentlich davon ausgehen, dass die Mannschaft über die Winterpause gereift und enger zusammengewachsen ist. Das kann durchaus ein entscheidender Faktor in einem Spiel sein um zum Beispiel Matches wie das Auftaktspiel gegen die Admira Juniors, daheim gegen Neusiedl oder auch das Spiel auswärts gegen Ebreichsdorf zu gewinnen.

 

Devise sollte also sein aus den Fehlern der Herbstsaison lernen, sich auf seine Stärken konzentrieren und mit Selbstvertrauen ins Frühjahr gehen. Am besten so rasch wie möglich anschreiben und sich von den Abstiegsplätzen distanzieren um sich ein weiteres Herzschlagfinale zu ersparen.

Ich will auch gar nicht von davon schreiben, eventuell unter die Top 10 zu kommen. Hauptsache wir stehen am Ende der Saison auf einen fixen Nichtabstiegsplatz. Mehr will ich nicht.

 

Wenn es nebenbei auch noch geschafft wird, sich finanziell zu konsolidieren bzw. die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Rückführung zu erreichen, dann bin so richtig glücklich. Dieses Thema schwebt schon so viele Jahre wie das Schwert des Damokles über den Dornbacher Köpfen. 2017 ist die Zeit für ein Happy End. Thema erfolgreich abschließen und wiedervereint in die Saison 2017/18 gehen und das hoffentlich in der Regionalliga Ost.

 

Das ist doch nicht zu viel verlangt oder?

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