Da wäre mehr drin gewesen
Die ersten fünf Runden sind gespielt und der Wiener Sportklub hält bei 2 Punkten, einem Torverhältnis von 5:9 und dem 13 Tabellenrang. Zu beachten ist allerdings, dass der Vorletzte der Tabelle, der auf Rang 14 platzierte SC/ESV Parndorf eine Partie weniger ausgetragen hat.
Von der Punkteausbeute her ist die Bilanz die man ziehen kann ernüchternd. Der Start ging komplett in die Hose. Man kann zwar natürlich einige Punkte anführen, welche die bisherige maue Ausbeute argumentieren, aber die Tatsache nicht beschönigen können. Nehmen wir zum einen die deutliche Verjüngung und den Umbau der Kampfmannschaft her. Grundsätzlich war dieser Schritt schon lange nötig und ich begrüße die Entscheidung diesen nun in die Tat umgesetzt zu haben. Im Gegenzug, fehlt es dem Kader vielleicht an Routine und Abgebrühtheit um enge Spiele, wie die gegen die Admira Juniors oder Neusiedl für sich zu entscheiden. Ein beiden Partien wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen, genauso auch letzten Dienstag gegen schwache Austria Amateure. Das 0:1 war ein vermeidbares Tor und passt aber irgendwie genau zur derzeitigen Situation. Es fehlt einfach auch ein bisserl Glück, aber selbst dass kann man sich erarbeiten oder erzwingen. Dafür ist es aber noch nicht genug. Vermeidbares Tor hin oder her. Das Spiel gegen die Austria Amateure haben wir in der ersten Halbzeit komplett verschlafen.
Genauso kann man die zwei Ausschlüsse unseres Kapitäns Philip Dimov als Grund für die wenigen Punkte anführen. Dadurch spielte der WSK mehr als 75 Minuten nur mit 10 Mann. So sehr ich Philip auch schätze, aber in zwei Spielen hintereinander mit Gelb-Rot vom Platz geschickt zu werden, macht mir persönlich große Sorgen. Besonders als Kapitän habe ich eine Vorbildwirkung und sollte Besonnen auf dem Platz agieren.
Das alles und noch mehr kann man als Gründe nennen, aber wie lange soll/kann/darf man sich in der Formierungsphase befinden? Meiner Meinung nach muss ab Samstag gegen Stadlau, aller spätestens aber gegen Amstetten, die Wendung kommen. Noch mehr Punkte leichtfertig aus der Hand zu geben, können und dürfen wir uns nicht mehr leisten.
De facto fehlen uns derzeit die Kontinuität in den Leistungen und ganz klar ein klassischer Knipser, der die Tore macht und unsere Chancenauswertung deutlich verbessert.
Punkto Kontinuität: Bislang konnten man keine Partie sehen, in der es über 90 Minuten eine durchgehende gute Leistung gab. Gegen die Admira Juniors eine sehr schöne erste Halbzeit in der ersten Runde. Im letzten Spiel gegen die Austria Amateure, wie schon erwähnt, ebenfalls. Diesmal war es eher die zweite, die Grund zu Hoffnung gab. Besonders auffällig war der positive Schwung, den die Einwechslung von Rafael Pollack und Michi Pittnauer brachte. Zu Rafael Pollack gibt es ja viele unterschiedliche Meinungen. Ich persönlich sehe lieber einen Spieler, der ab und zu mal zu eigensinnig agiert, dafür aber Leben ins Spiel bringt, sich mal was traut, den Ball behaupten kann und arbeitet. Den positiven Effekt von Dienstagabend kann man nicht bestreiten. Michi Pittnauer ist leider Gottes vom Pech verfolgt. Gerade mal wieder einsatzfähig fällt er gleich wieder verletzt aus. Trotzdem muss man aber auch seine Leistung bzw. seine Präsenz auf dem Platz als positiven Punkt hervorheben. Das bringt mich gleich zur Überleitung zum Knipser.
Michi Pittnauer könnte dieser so bitter notwendige Stürmer durchaus sein. Er ist schnell und weiß wie man Tore schießt, aber mit seinem Verletzungspech bringt er dem Team derzeit leider wenig. Ich hoffe wirklich inständig, dass er bald wieder voll einsatzfähig ist, aber ich vermute schlimmeres. So wie das vorgestern ausgesehen hat, dürfte es doch etwas schwerwiegenderes sein. Laut aktuellen Infos dürfte nichts gebrochen sein. Das MRT steht noch aus und da wird sich erst herausstellen, wie es mit den Bändern aussieht. Auf diesem Weg wünsche ich Michi Pittnauer alles Gute und eine baldige Genesung. Komm bald zurück! Wir brauchen dich!
Wenn es wirklich dazu kommen sollte, dass Michi Pittnauer länger ausfällt, wird in der derzeitigen Form Daniel Randak die Kohlen nicht aus dem Feuer holen. Ich bin auch davon überzeugt, dass Pollak hinter der Spitze besser aufgehoben ist, als zentral ganz vorne. Schlussfolgernd fehlt uns eben ein Knipser, der vorne steht und das Leder versenkt. Mir und auch vielen anderen Besuchern, mit denen ich so plaudere, fällt da immer wieder ein Name ein: Sertan. Aber lassen wir das…da bringt es jetzt auch nichts mehr darüber zu philosophieren.
Eine andere Thematik die, man nicht unbeachtet lassen sollte ist die Doppelfunktion von Christoph Jank. Im Vorhinein will ich gleich klarstellen, dass ich keine Trainerdiskussion startet möchte. Jetzt eine neuen zu holen, würde meiner Meinung nach nichts bringen. Trotzdem muss man bedenken, dass die Doppelfunktion natürlich seine Vorteile hat, aber auch Nachteile mit sich bringt. In eben dieser fehlt Christoph Jank vielleicht ein zweites Paar Augen, das neue Ideen mit einbringen kann bzw. rechtzeitig auf Missstände aufmerksam machen kann.
Grundsätzlich hat die Arbeit von Christoph Jank schon Verbesserungen mitgebracht. Der Spielaufbau funktioniert nun zumindest teilweise wesentlich besser, als in den Jahren davor. Die Einstellung auf dem Platz ist auch spürbar besser, denn fehlenden Einsatz kann man den Burschen bis jetzt wirklich nicht vorwerfen. Leider konnte das alles aber noch nicht mehr Punkte umgesetzt werden.
Einen Mannschaftsumbau kann man nicht innerhalb von wenigen Wochen so vollziehen, dass man von Sieg zu Sieg läuft. Schon gar nicht in der Regionalliga. Dafür muss man schon Geduld haben. Nichts desto trotz befindet sich der Wiener Sportklub nicht in der Lage, sich noch lange formieren zu können. Die Meisterschaft ist nun ein paar Runden alt und die Herbstsaison wird schneller vorbei sein, als man es sich wünscht.
Fazit: Es wäre weitaus mehr in den ersten Runden drinnen gewesen. Der Grund warum wir für die mageren zwei Punkte, sind ganz klar in den fehlenden konstanten Leistungen und er mangelnden Chancenauswertung zu finden. Die Konteranfälligkeit war in den letzten Partien schon etwas verbessert.
Ein Erfolgserlebnis muss her. Das kann vielleicht den entscheidenden Stoss geben, um den Karren aus dem Dreck zu fahren. Christoph Jank ist nun gefordert, den Spielern Mut zuzusprechen und alles aus Ihnen herauszuholen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt….Come on Sportklub!
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